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Tarifkonflikt: Struck bietet Lokführern Schlichtung an

Im Tarifstreit zwischen den Bahn-Arbeitgebern und der Lokführergewerkschaft GDL hat Ex-Verteidigungsminister Peter Struck eine Schlichtung ins Spiel gebracht, um Warnstreiks zu verhindern.

Berlin - „Wenn man Erfolg haben will, muss man mich fragen“, sagte Struck (SPD) am Montag in Berlin auf die Frage, ob der Streit noch ohne Arbeitskampf beigelegt werden kann. Struck hatte bereits den Konflikt zwischen der Verkehrsgewerkschaft EVG, der Deutschen Bahn und den Privatbahnen geschlichtet.

Auch sie appellierten an die GDL, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Sie unterzeichneten am Montag den ersten Branchentarifvertrag für den Schienen-Regionalverkehr, der für 35.000 Beschäftigte einheitliche Mindeststandards festschreibt. „Aus Sicht der GDL ist das ein gutes Ergebnis. Einen Grund für massive Kampfmaßnahmen gibt es nicht“, sagte Struck. Bahn-Personalchef Ulrich Weber nannte es „schwer nachvollziehbar“, wo der vom GDL-Vorsitzenden Claus Weselsky beschworene Dissens liegen solle. Die Kernforderungen der GDL seien „von uns schon lange erfüllt“ worden. Auch mit den sechs großen Privatbahnen hatten sich die Lokführer nicht geeinigt. Nur mit den privaten Güterbahnen verhandelt sie noch.

Eine GDL-Sprecherin teilte Webers Feststellung nicht. „Wir sind noch meilenweit auseinander“, befand sie. Für kommenden Mittwoch hat die GDL zunächst zu einem Protesttag aufgerufen. „Rechtzeitig vorher“ will sie danach einen Termin für den geplanten Warnstreik bekannt geben. Die GDL strebt einen eigenen Rahmenvertrag an, der einheitliche Standards für 26 000 Lokführer im Nah-, Fern- und Güterverkehr festschreibt.

Die Gewerkschaft EVG fordert dagegen, dass sich die GDL dem Tarifwerk für den Regionalverkehr anschließt. Man habe der GDL wiederholt angeboten, sich an den Gesprächen zu beteiligen, sagte EVG-Chef Alexander Kirchner. Die einheitlichen Lohnstandards sollen verhindern, dass der Wettbewerb in der Branche zulasten des Lohnniveaus geht.

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