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Ab 1. April wollen die Postboten mit den Warnstreiks beginnen. Wer noch Ostergrüße verschicken will, muss sich sputen.

© dpa

Tarifkonflikt: Vor Ostern streiken die Postboten

Kurz vor Ostern streiken die Briefträger und Paketzusteller. Erste Warnstreiks kündigte Verdi für Mittwoch an. Wer noch Ostergrüße versenden will, muss sich beeilen.

Von Maris Hubschmid

Zahlreiche Briefe und Pakete könnten an Ostern auf der Strecke bleiben: Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks bei der Post aufgerufen. Beschäftigte des Konzerns sollen ab 1. April die Arbeit aussetzen, teilte die Gewerkschaft am Montag mit. Demnach soll der Streik bis einschließlich Dienstag der Folgewoche andauern. Für viele Menschen in Deutschland könnte das bedeuten, dass Päckchen und Osterkarten nicht wie geplant zu den Feiertagen eintreffen.

Bei der Post sprach man am Montag lediglich von "Verzögerung einzelner Sendungen". Man könne die Auswirkungen "nie ganz verhindern", sagte ein Sprecher – aber eben auch schwer kalkulieren: "Noch ist nicht bekannt, an welchen Tagen wo gestreikt wird." Das will Verdi erst kurzfristig bekannt geben.

Paketzusteller sollen in Tochtergesellschaften ausgelagert werden

Die Gewerkschaft fordert für die nach ihren Angaben 140 000 Tarif-Beschäftigten der Deutschen Post eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Post will das "so nicht akzeptieren". Das Management habe aber bereits einen weitreichenden Kompromissvorschlag vorgelegt, sagte ein Mitarbeiter. "Es gibt daher aus den Verhandlungen heraus überhaupt keinen Grund für Warnstreiks", erklärte auch Post-Personalchefin Melanie Kreis. Als nächsten Verhandlungstermin hatten die Tarifpartner den 14. April ausgemacht.

Ferner will die Gewerkschaft vor dem Arbeitsgericht Bonn gegen die geplante Ausgliederung von Paketzustellern in 49 Regionalgesellschaften klagen. Die Post stockt die Zahl ihrer Zusteller im wachsenden Paketgeschäft auf, stellt zusätzliche Kräfte aber nicht im Mutterkonzern, sondern bei eigens gegründeten Tochtergesellschaften an – zu geringeren Gehältern. Auch Paketboten, die bislang befristete Verträge hatten, sollen künftig dort angegliedert sein und weniger verdienen als vorher. Auf diese Weise könne man verdienten Kräften eine unbefristete Anstellung anbieten, heißt es bei der Post. Im Branchenvergleich verdienen die Zusteller auch künftig überdurchschnittlich viel.

Pakete "so schnell wie möglich" verschicken

Garantien für eine rechtzeitige Auslieferung gibt die Post – anders als im Weihnachtsgeschäft – zu Ostern ohnehin nicht. Wer etwas verschicken wolle, solle es "so schnell wie möglich" auf den Weg bringen, sagte eine Sprecherin dem Tagesspiegel. Beim DHL-Konkurrenten Hermes gehen Kunden auf Nummer sicher, die ihre Sendungen am Dienstag aufgeben, sagte ein Sprecher. "Im Inland sollte es auch klappen, wenn die Päckchen am Mittwoch in einem der 14 000 Paketshops abgegeben werden." Die Pin Mail AG verspricht, Briefe, die bis Gründonnerstag, 15 Uhr eingeworfen werden, am Samstag zuzustellen – allerdings nur innerhalb der Region Berlin- Brandenburg.

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