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Tarifverhandlungen: Lokführer und Bahn brechen Gespräche ergebnislos ab

Die für heute erwartete Einigung zwischen Bahn und Lokführergewerkschaft ist geplatzt. Auch wenn beide Seiten beteuern auf gutem Wege zu sein, sind die Verhandlungen erneut vertagt worden.

Der Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn zieht sich weiter in die Länge. Die Verhandlungen mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) wurden heute erneut vertagt. Die nächste Runde wurde auf diesen Donnerstag terminiert. Neue Streiks drohen der Bahn vorerst nicht. Bereits morgen wollen Tarifexperten beider Seiten Berechnungen zu Entgeltfragen anstellen. GDL-Chef Manfred Schell sagte nach den Gesprächen mit der Bahn: "Wir liegen in Entgeltfragen und in einigen Punkten der Arbeitszeit noch auseinander."

Schell zeigte sich zuversichtlich, dass die für heute angestrebte Einigung nun übermorgen gelingt. "Ich gehe davon aus, dass wir am Donnerstag alles in trockenen Tüchern haben", sagte der GDL-Vorsitzende. "Wir müssen noch mal das Entgelt durchrechnen, das ist einige Arbeit noch. Wir werden am Donnerstag einen Abschluss machen, und dann hat sich das. Wir einigen uns beim Entgelt da, wo beide noch gesichtswahrend rauskommen." Eine Prozentzahl wollte Schell nicht nennen.

Zu inhaltlichen Details nahm die Bahn keine Stellung. Ein Sprecher verwies auf die vereinbarte Vertraulichkeit. Beide Seiten erklärten, "auf einem guten Weg" zu sein. Die Verhandlungen am Donnerstag werden wiederum an einem geheimen Ort geführt.

Bahn bietet acht Prozent mehr Lohn

Die GDL hatte zuletzt mindestens zehn Prozent mehr Geld gefordert. Die Bahn bot der GDL in der letzten bekanntgewordenen Offerte acht Prozent mehr Einkommen an. Über die lange strittige Frage eines eigenständigen Tarifvertrags für die GDL war nach Angaben der Gewerkschaft am Samstag eine Einigung erzielt worden.

Morgen werden sich auch die anderen Bahngewerkschaften Transnet und GDBA in Frankfurt wieder mit dem Konzern an den Verhandlungstisch setzen. Dabei gehe es darum, die Ende November vereinbarte neue Entgeltstruktur für die Mitarbeiter konkret auszugestalten, teilten die Gewerkschaften mit. Die Bahn hatte sich mit Transnet und GDBA auf ein neues Bezahlungssystem geeinigt. Bis 2010 sollen alle tarifgebundenen Bahner mindestens zehn Prozent mehr Geld bekommen.

Künftig wird es im Konzern einen Basis-Tarifvertrag geben. Dieser soll die Bestandteile enthalten, die für alle Beschäftigtengruppen gleichermaßen zutreffen. Zusätzlich sind mindestens sechs spezifische Zusatztarifverträge für einzelne Tätigkeitsgruppen vorgesehen. Einer davon soll jener Vertrag sein, den die GDL derzeit für die Lokführer aushandelt. In den spezifischen Verträgen sollen Eingruppierung, Zulagen und Arbeitszeit festgeschrieben werden. (imo/dpa)

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