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© dpa

Tauziehen um Übernahme: Yahoo lehnt Milliarden-Angebot von Microsoft ab

Yahoo wehrt sich gegen eine Übernahme durch Microsoft und hat das Angebot des Software-Riesens offiziell ablehnt. Gleichzeitig versucht der Internet-Konzern, mit Google oder AOL neue Allianzen gegen Microsoft zu schmieden.

Der Übernahmekampf des Softwareriesen Microsoft um den Internet-Konzern Yahoo geht in eine neue Runde: Gut eine Woche nach der Milliardenofferte rüsten sich beide Seiten für ein langes Tauziehen, um die Aktionäre hinter sich zu bringen. Yahoo hat am Montag Microsofts Angebot über umgerechnet 30 Milliarden Euro offiziell als "zu niedrig" ablehnt.

Der Vorstand hatte sich darauf geeinigt, das Angebot zurückzuweisen. Bei Yahoo herrscht offenbar Verärgerung darüber, dass sich Microsoft eine Schwächephase Yahoos zu Nutze machen will, um das Unternehmen zu "stehlen". Das Management kritisiert nach Angaben des "Wall Street Journal", dass das Angebot die Risiken eines solchen Geschäfts für Yahoo nicht berücksichtige.

Unter Hochdruck lotet der Internet-Konzern den Berichten zufolge weiter Kooperationen zur Abwehr der Übernahme aus. Mögliche Partner seien der Suchmaschinenriese Google und die Internet-Sparte AOL des US-Medienkonzerns Time Warner. Erste Verhandlungen mit AOL waren ebenfalls am Preis gescheitert. Die Mitglieder des Yahoo-Verwaltungsrates wollten nach zuletzt telefonischen Beratungen in dieser Woche auch persönlich zusammentreffen, hieß es.

Microsoft könnte versuchen, die Aktionäre auf seine Seite zu bekommen

Analysten halten ein höheres Angebot von Microsoft angesichts der prall gefüllten Kriegskasse für denkbar. Der Konzern wolle Yahoo möglichst einvernehmlich mit der Führung kaufen. Bei dauerhaftem Widerstand des Yahoo-Managements könnte Microsoft aber versuchen, die Aktionäre direkt auf seine Seite zu ziehen. Erste größere Investoren sowie eine Gruppe von früheren und derzeitigen Yahoo-Mitarbeitern hätten bereits grundsätzliches Interesse an einem Verkauf ihrer Anteilsscheine signalisiert. Eine Reihe von Großinvestoren ist zudem an beiden Unternehmen beteiligt.

Microsoft hatte Anfang des Monats 31 Dollar je Yahoo-Aktie geboten. Das Unternehmen will jedoch keinen Preis unter 40 Dollar akzeptieren, hieß es im "Wall Street Journal". Dies würde Yahoo mit mehr als 50 Milliarden Dollar bewerten statt der ursprünglich von Microsoft angebotenen knapp 45 Milliarden Dollar (30 Milliarden Euro). Mit dem Kauf will Microsoft die Übermacht des Rivalen Google bei der Online-Suche und der Internet-Werbung brechen. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, ist es allerdings nicht auszuschließen, dass die Regulierungsbehörden den Deal letztlich stoppen könnten. (nim/dpa/AFP)

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