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Wirtschaft: Telekom-Expansion: T-Online will in die Schweiz

T-Online macht ernst mit der Expansion. Europas größter Internetanbieter plant, noch dieses Jahr auf weitere europäische Märkte vorzudringen, wie T-Online-Chef Wolfgang Keuntje dem Handelsblatt sagte.

T-Online macht ernst mit der Expansion. Europas größter Internetanbieter plant, noch dieses Jahr auf weitere europäische Märkte vorzudringen, wie T-Online-Chef Wolfgang Keuntje dem Handelsblatt sagte. Als ersten Schritt will die Telekomtochter bis Ende 2000 in der Schweiz aktiv werden. Als interessante Märkte bezeichnete Keuntje auch Großbritannien, Italien und Spanien. Die Internetfirma ist bislang in Österreich und Frankreich präsent. "Wir streben an, bis Ende Dezember noch das eine oder andere unter Dach und Fach zu bringen", sagte Keuntje. Viele Firmen klopften derzeit an die Tür. Es gelte nun "die Spreu vom Weizen zu trennen". Bis Ende 2000 sei genügend Zeit, um einen Deal über die Bühne zu bringen. T-Online setze bei seiner Expansionsstrategie vor allem auf Zukäufe. Der Erwerb von bestehenden Einheiten sei im schnellen Internetgeschäft zweckmäßig. Mit dem britischen Internetanbieter Freeserve führt T-Online aber keine Gespräche mehr. Die Halbjahreszahlen, die das Unternehmen Ende August vorlegen will, seien "so wie erwartet".

In der Schweiz wurde inzwischen die T-Online.ch AG gegründet, um den Einstieg auf dem dortigen Markt zu erleichtern. Das Portal soll Nachrichten sowie Informationen aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Online-Einkauf, Reisen und Unterhaltung in Deutsch und Französisch anbieten. Als interessante Märkte bezeichnete der Internetanbieter vor allem Großbritannien, Italien und Spanien. Obwohl die T-Online-Aktien als mögliche Akquisitionswährung zuletzt deutliche Kursrückschläge hinnehmen mussten, sei die Expansionsstrategie ungefährdet, da die Aktien der Konkurrenten teilweise noch mehr an Wert verloren hätten, versicherte Keuntje.

Der im April am Neuen Markt gestartete Internetanbieter will auch künftig im Wachstumssegment bleiben. Ein Sprung in den Dax, wie ihn die Siemens-Unternehmen Epcos und Infineon hinter sich haben, steht für Keuntje nicht auf der Tagesordnung. T-Online habe sich als Internetwert bewusst für den Neuen Markt als Wachstumsmarkt entschieden. Der starke Kursrutsch der T-Online-Aktie, die am Emissionskurs entlang schrammte, bedeute nicht, dass sich die Investoren dauerhaft vom Unternehmen abgewendet hätten. Mittelfristig habe das Papier großes Potenzial. Auch die Mehrheit der Analysten ist positiv eingestellt. Die Experten sehen vor allem die allgemeine Unlust am Neuen Markt und insbesondere die Schwäche der Technologiewerte als Ursache für den Abwärtstrend bei T-Online.

hz

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