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Wirtschaft: Telekom muss Anschlüsse billiger machen Konkurrenz kritisiert Preissenkung als zu gering

Berlin - Die Wettbewerber der Deutschen Telekom müssen künftig weniger bezahlen, wenn sie einen Telefonanschluss bei der Telekom mieten wollen. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in Bonn hat den Mietpreis für die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) rückwirkend zum 1.

Berlin - Die Wettbewerber der Deutschen Telekom müssen künftig weniger bezahlen, wenn sie einen Telefonanschluss bei der Telekom mieten wollen. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in Bonn hat den Mietpreis für die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) rückwirkend zum 1.April gesenkt – von 11,80 auf 10,65 Euro im Monat. Der Mietpreis liegt damit künftig deutlich unter dem von der Telekom beantragten Preis (17,40 Euro). Der neue Preis sei ein „Garant für einen langfristig angelegten und stabilen Wettbewerb“ im deutschen Markt“, sagte Behördenpräsident Matthias Kurth. Die Entscheidung gebe auch „zusätzlich Signale für die Förderung des Wettbewerbs und der Breitbandinfrastruktur in Deutschland.“

Der Preis für die Teilnehmeranschlussleitung wird als ein wichtiges Instrument zur Steuerung des Wettbewerbs betrachtet. Denn allein die Telekom besitzt die Kupferkabel, die bis in die Wohnungen der Kunden reichen. Andere Unternehmen haben zwar eigene Telefonnetze aufgebaut, es macht aber keinen Sinn, dass mehrere Unternehmen parallel Leitungen bis in die Wohnungen verlegen. Daher mieten die Wettbewerber die TAL bei der Telekom, um ihren eigenen Kunden Telefon- oder Internetdienstleistungen anbieten zu können. Die Telekom kann natürlich Miete für die TAL verlangen, gestritten wird aber darüber, wie viel. Je niedriger der Preis ist, desto eher lohnt es sich für Konkurrenten, eigene Angebote auf den Leitungen der Telekom zu machen. Die Kehrseite ist: Je niedriger der Preis, desto weniger wird in Erhaltung und Ausbau der Leitungen investiert.

Zum jetzt festgelegten Preis sagte ein Telekom-Sprecher: „Wir können nicht nachvollziehen, warum der Regulierer die von uns nachgewiesenen Kosten nicht akzeptiert hat.“ Die Wettbewerber hatten dagegen sogar eine Preissenkung unter zehn Euro gefordert. „Die Entscheidung der Regulierungsbehörde setzt ein Zeichen Richtung mehr Wettbewerb“, sagte VATM-Präsident Gerd Eickers dem Tagesspiegel. Im VATM haben sich die Wettbewerber der Telekom zusammengeschlossen. „Richtig Schwung wird es aber erst geben, wenn der Preis unter zehn Euro sinkt und wenn die Einmalentgelte deutlich reduziert werden.“ Für einen Neuauftrag und eine Kündigung müssen die Wettbewerber nämlich extra bezahlen.

„Dieses Mehr an Wettbewerb wird sich im Endeffekt auch für die Verbraucher auszahlen“, sagte Michael Bobrowski vom Bundesverband der Verbraucherzentralen. Mit deutlich sinkenden Preisen für die Endkunden rechnet der Verbraucherschützer aber nicht.

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