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Wirtschaft: Telekom will die Mehrheit am Unternehmen behalten

Mitte April will die Deutsche Telekom ihren Online-Dienst T-Online an die Börse bringen. Der Aufsichtsrat habe dieser Entscheidung zugestimmt, teilte der Vorstand des Unternehmens am Dienstag in Bonn mit.

Mitte April will die Deutsche Telekom ihren Online-Dienst T-Online an die Börse bringen. Der Aufsichtsrat habe dieser Entscheidung zugestimmt, teilte der Vorstand des Unternehmens am Dienstag in Bonn mit. Einen genauen Termin für den Börsengang nannte Telekom-Chef Ron Sommer allerdings noch nicht. Er sagte lediglich, die Telekom werde auch nach dem Börsengang eine "deutliche Mehrheitsbeteiligung an der Gesellschaft halten". Langfristig werde die "Schmerzgrenze" für den Telekom-Anteil an T-Online bei 51 Prozent liegen. Sommer kündigte auch für das Tochterunternehmen T-Mobil einen Börsengang an, der im Herbst oder Winter erfolgen soll.

Zum Börsengang verfügt T-Online, die seit dem 1. Januar 2000 als T-Online International AG firmiert, nach Angaben von Telekom-Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick über ein Stammkapital von einer Milliarde Euro entsprechend einer Milliarde nennwertloser Stückaktien. An der Börse sollen 100 Millionen Aktien aus einer Kapitalerhöhung plaziert werden, so dass die Telekom zunächst nur rund 9,1 Prozent ihres Tochterunternehmens an Dritte verkauft. Die Zeichnungsfrist für die T-Online-Aktien soll in den ersten beiden Aprilwochen liegen, der Handel der neuen Aktie an der Börse Mitte April aufgenommen werden. Der Ausgabekurs der neuen Aktien steht noch nicht fest. T-Online ist mit mehr als 4,2 Millionen Kunden der größte Online-Dienst in Europa. AOL Europe kommt auf drei Millionen Nutzer.

Der Börsengang wird erneut von einer großen Werbekampagne begleitet, um auch Privatanleger zu begeistern. Dabei werde wiederum eine bekannte Persönlichkeit eingesetzt, die aber "nicht Manfred heiße". Sommer versicherte, das neue Börsenpapier stelle keine Konkurrenz zur Telekom-Aktie dar, "sondern vielmehr eine optimale Ergänzung". Die Börsengänge von T-Online und im Herbst oder Winter auch T-Mobil bedeuteten "keinesfalls eine Aufspaltung des Konzerns". Beide Töchter blieben eng in den Konzern eingebunden und könnten durch ihren Erfolg auch den Wert der T-Aktie sogar noch steigern.

Neben den Börsengängen von T-Online und später T-Mobil wird außerdem frühestens im Juni der Verkauf von Telekom-Aktien aus dem Bestand des Bundes erfolgen. Mit der Veräußerung der bisher bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau geparkten Anteile wird die Privatisierung des früheren Staatsunternehmens fortgesetzt.

Sommer kündigte an, durch den Erwerb anderer Unternehmen im laufenden Jahr weiter zu wachsen. Einer der Gründe für die Börsengänge der Tochterunternehmen sei, eine "Akquisitionswährung" für den Ausbau der Wettbewerbsposition zu schaffen. Gerade in den hochbewerteten Internet- und Mobilfunksegmenten seien Akquisitionen oder Beteiligungen oft nur noch mittels Aktientausch zu finanzieren, sagte der Telekom-Chef. Das Unternehmen habe bereits "sehr klare Vorstellungen, was wir wann und wo akquirieren wollen", sagte Sommer, wollte aber keine Einzelheiten nennen.

vis

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