zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Telekommunikationsmarkt: Ericsson verliert viel Geld im Handygeschäft

Schlechte Stimmung in der Telekommunikationsbranche auch zum Ende der Woche: Der schwedische Telekommunikationskonzern Ericsson hat mit dem Handy-Geschäft Milliardenverluste eingefahren und erwartet vorerst keine Trendwende. Der weltweit viertgrößte Hersteller von Mobiltelefonen nach Nokia, Motorola und Siemens musste am Freitag für das zweite Quartal des laufenden Jahres einen Verlust von 5,3 Milliarden Kronen (1,1 Milliarden Mark) veröffentlichen.

Schlechte Stimmung in der Telekommunikationsbranche auch zum Ende der Woche: Der schwedische Telekommunikationskonzern Ericsson hat mit dem Handy-Geschäft Milliardenverluste eingefahren und erwartet vorerst keine Trendwende. Der weltweit viertgrößte Hersteller von Mobiltelefonen nach Nokia, Motorola und Siemens musste am Freitag für das zweite Quartal des laufenden Jahres einen Verlust von 5,3 Milliarden Kronen (1,1 Milliarden Mark) veröffentlichen. Der Umsatz sank im zweiten Quartal um drei Prozent auf 62,8 Milliarden Kronen. Im ersten Halbjahr fiel ein Verlust vor Steuern von 10,2 Milliarden Kronen an nach einem Plus von 12,8 Milliarden Kronen im ersten Halbjahr des Vorjahres.

Der Konzern erwartet nur noch einen weltweiten Handy-Absatz aller Hersteller von 400 bis 440 Millionen Stück. Bislang war Ericsson von 430 bis 480 Millionen Stück ausgegangen. In den vergangenen Monaten hatten bereits andere Hersteller ihre Vorhersagen gesenkt.

Insgesamt scheint die in den letzten Jahren von gigantischen Wachstumsraten und beispiellosen Gewinnmargen verwöhnte Handy-Branche verunsichert. Intel-Chef Graig Barret hatte zum Wochenanfang gesagt, dass die Branche fest davon ausgehe, dass die Einführung des UMTS-Standards "viel länger" auf sich warten lasse als einst gehofft. Es sei sogar möglich, dass aus UMTS überhaupt nichts wird, was für die Unternehmen, die eine milliardenteure Lizenz erworben haben, ein finanzielles Desaster wäre. "Es gibt überhaupt keinen Grund für gute Nachrichten", kommentierte Lodewijk van der Kroft, Fonds-Manager bei Theodoor Gilissen in Amsterdam, den Trend.

Zumal sich auch nch Einschätzung von Vodafone-Chef Chris Gent der Start der neuen Mobilfunknetze verzögert. Die Auslieferung von Geräten für das GPRS-Netz (General Packet Radio Service), der Vorstufe zum UMTS-Netz, dürfte erst im September starten und damit rund drei Monate später als erwartet, sagte Gent dem "Wall Street Journal". Auch beim Mobilfunknetz der dritten Generation, UMTS (Universal Mobile Telecommunication System), könne es zu Schwierigkeiten kommen. Möglicherweise starte das UMTS-Netz erst im Jahr 2003 statt in der zweiten Jahreshälfte 2002.

Auch vom Telekommunikationskonzern Mobilcom nichts Gutes: Die Büdelsdorfer haben im zweiten Quartal 2001 weniger Mobilfunk-Neukunden gewinnen können als noch im Vorquartal. Nur 390 000 Kunden hätten sich im zweiten Quartal für einen Mobilcom-Vertrag entschieden, nach 605 000 Neukunden im ersten Quartal. Grund seien vor allem die gekürzten Handy-Subventionen. Analysten bewerteten den hohen Anteil neuer Vertragskunden positiv, da diese potenzielle UMTS-Kunden seien. Die Mobilcom-Aktie verlor bis zum frühen Nachmittag in einem deutlich schwächeren Gesamtmarkt knapp vier Prozent auf 12,27 Euro. Ende Juni 2001 verfügte Mobilcom, an der die France Telecom zu 28,5 Prozent beteiligt ist, über fünf Millionen eigener Mobilfunk-Kunden, ein Plus von 84 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2000 mit 2,72 Millionen Kunden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false