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Wirtschaft: Tenderverfahren: Die Feinsteuerung der Geldpolitik

Das Verfahren der Mengen- und Zinstender ist keine Idee der EZB, sondern es war bereits von der Deutschen Bundesbank eingeführt worden. Sie hat sich damit die Möglichkeit geschaffen, in ihrer Geldpolitik die Feinsteuerung zu verbessern, das heißt die Geldmenge mehr oder weniger fein dosiert zu beeinflussen.

Das Verfahren der Mengen- und Zinstender ist keine Idee der EZB, sondern es war bereits von der Deutschen Bundesbank eingeführt worden. Sie hat sich damit die Möglichkeit geschaffen, in ihrer Geldpolitik die Feinsteuerung zu verbessern, das heißt die Geldmenge mehr oder weniger fein dosiert zu beeinflussen. Über die Tenderverfahren wird den Geschäftsbanken und damit dem gesamten Geldkreislauf - früher durch die Bundesbank in Deutschland, nun durch die EZB im Euroraum - Liquidität netto zugeführt oder entzogen. Dies geschieht im Zweiwochen-Rhythmus, so dass bei jedem neuen Tender jeweils der vorherige ausläuft. Beim Mengentender gibt die EZB den Zinssatz vor, zu dem sie den Banken Liquidität für zwei Wochen überlässt. Die Banken reichen zu diesem Satz ihre Nachfrage ein (Bietungen); die EZB bestimmt dann, wieviel von dieser Nachfrage sie bedienen will (Zuteilung). Zuletzt war die Zuteilungsquote im Verhältnis zu den Bietungen auf 1,1 Prozent gesunken. Dadurch kam die Diskussion über einen Wechsel zum Zinstender auf, bei dem die Banken nicht nur die Menge, sondern auch den Zinssatz angeben, zu dem sie die Liquidität wünschen. In Zeiten hoher Liquiditätsnachfrage können die Banken in diesem Verfahren also den Zins hochtreiben, um bei der Zuteilung durch die EZB zum Zuge zu kommen.

bfr

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