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Wirtschaft: Terrorangst verunsichert die Finanzmärkte

Euro-Kurs bricht ein Aktien erholen sich langsam

Berlin (Tsp). Die Furcht vor weiteren Anschlägen nach den Attentaten in Madrid und die Spekulationen über eine Beteiligung von Al Qaida haben die Aktien und Devisenmärkte am Freitag verunsichert. Der deutsche Aktienindex Dax gab zum Handelsauftakt um mehr als zwei Prozent nach. Im Tagesverlauf erholten sich die Aktien jedoch wieder. Nachhaltig unter Druck geriet hingegen der Euro. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs (siehe Lexikon) auf 1,2235 Dollar fest. Anschließend fiel die Notierung aber weiter bis auf Werte unter 1,22 Dollar. Am Abend lag der Kurs wieder bei 1,2206 Dollar. Die US-Börsen, die am späten Donnerstag deutlich verloren hatten, schlossen mit kräftigen Kursgewinnen.

Nach einem Verlust von 3,5 Prozent am Vortag rutschte der Dax am Freitag bei Börseneröffnung zunächst noch tiefer ins Minus, machte dann aber wieder Boden gut und drehte am Ende sogar ins Plus. Er schloss bei 3915,38 Punkten (plus 0,3 Prozent). Auch an den meisten anderen europäischen Börsenplätzen erholten sich die Indizes nach anfänglichen Verlusten im Handelsverlauf.

Als Begründung für die steigenden Kurse verwiesen Analysten auf aktuelle Daten zur US-Konjunktur. Paradox: Obwohl das Vertrauen der amerikanischen Verbraucher im März nach vorläufigen Berechnungen der Universität Michigan abnahm, dienten die Zahlen als Motiv für Aktienkäufe. Der Index der Universität fiel auf 94,1 (Februar: 94,4) Punkte. Analyst Giuseppe Amato von Lang & Schwarz sagte: „Offenbar hatten einige Anleger noch schlechtere Zahlen befürchtet. Allerdings war der Markt auch überverkauft.“ Der scharfe Kursrückgang dieser Woche auf Grund der aktuell schlechten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik „sollte nicht den Blick dafür verstellen, dass die längerfristigen Aussichten für den Aktienmarkt viel versprechend sind“, erklärten die Aktienexperten der Commerzbank in ihrem Wochenrückblick. Die Zinsen bleiben nach ihrer Einschätzung noch für längere Zeit niedrig. Zudem verschaffe die Dollarerholung der deutschen Exportwirtschaft Erleichterung.

Der Ölpreis stieg aus Sorge um eine mögliche Verknappung des Rohstoffs im Falle einer weiteren Eskalation den dritten Tag infolge an. Dies schlägt langsam auch auf den deutschen Benzinpreis durch. Nach Angaben von Aral lag der Preis für Normalbenzin am Freitag bei rund 1,08 Euro und 1,10 Euro für Superbenzin. Der Autofahrer musste damit an der Tankstelle für einen Liter Normalbenzin so viel bezahlen wie Anfang März.

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