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Teure Hotlines im Visier: FDP für kostenlose Wartezeiten

Unternehmen dürfen womöglich bald kein Geld mehr für die Wartezeit in ihre Telefon-Hotlines berechnen.

Berlin – Ob man bei der Bahn anruft oder eine Störung des Internets melden will – die meisten Firmen betreiben Servicehotlines. Die teuersten sind 0900-Nummern, die bis zu drei Euro pro Minute kosten. Damit könnte jedoch bald Schluss sein. Künftig sollen Unternehmen kein Geld mehr für die Wartezeit in ihren Hotlines berechnen dürfen. Dafür sprechen sich nun auch Teile der Regierungspartei FDP aus, nachdem sie zusammen mit der Union noch Anfang des Monats einen entsprechenden Antrag der Grünen im Bundestag abgelehnt hatten. Zunächst wollte die schwarz-gelbe Koalition die Warteschleifen lediglich günstiger machen.

In einem Eckpunktepapier, das dem Tagesspiegel vorliegt, fordert der verbraucherpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Erik Schweickert, dass Kunden erst dann etwas zahlen sollen, wenn sie mit einem Berater sprechen. Dies bezieht sich nur auf Anrufe, die pro Minute abgerechnet werden. Der Arbeitskreis Wirtschaft und Finanzen der FDP hat nach eigener Auskunft bereits über das Papier beraten – ohne es formell zu beschließen.

Bis Mitte 2011 muss das deutsche Telekommunikationsgesetz dem EU-Rahmen angepasst werden. Bis zum Sommer soll der Referentenentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums vorliegen. Schon jetzt gibt es einen Vorentwurf dazu – das Problem mit den Warteschleifen spielt darin aber keine Rolle. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) hatte jedoch angekündigt, sich für kostenlose Warteschleifen einzusetzen.

Die Grünen haben vor kurzem die Servicenummern getestet. Demnach habe die Wartezeit bei fast der Hälfte der Unternehmen mehr als anderthalb Minuten betragen. Auch Verweildauern von 18 Minuten kämen vor, der teuerste Anruf habe 22 Euro gekostet. Svenja Markert

Svenja Markert

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