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Wirtschaft: Teurer Strom bringt Vattenfall Gewinn

Deutsche Tochter des schwedischen Energiekonzerns hat 40 Prozent mehr in der Kasse

Berlin - Die hohen Strompreise haben dem schwedischen Energiekonzern Vattenfall zu einem starken Umsatz- und Gewinnsprung verholfen. Allein die deutsche Tochter Vattenfall Europe mit Sitz in Berlin kam in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf Erlöse von 8,8 Milliarden Euro – das sind rund 23 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2004. Das Betriebsergebnis kletterte sogar um 40 Prozent auf 810 Millionen Euro. Als Grund für die hohen Wachstumsraten nannte der Konzern „die gestiegenen Großhandelspreise auf dem deutschen Markt“.

An der Leipziger Energiebörse EEX hatte sich Strom im Lauf dieses Jahres erheblich verteuert. So kostet eine Megawattstunde Grundlast derzeit rund 50 Euro. Im Januar waren es noch 30 Euro. Da Vattenfall Europe einen Teil seiner eigenen Stromerzeugung an der Börse verkauft, konnte der Konzern erheblich von den Preissteigerungen profitieren. Nach Eon und RWE ist Vattenfall Europe der drittgrößte deutsche Stromkonzern. Er ist neben Hamburg vor allem in Ostdeutschland aktiv und gilt dort als der größte private Arbeitgeber. Auch die Berliner Bewag gehört zu Vattenfall. Ab kommendem Januar soll sie den Namen des Mutterkonzerns übernehmen.

Die genauen Ergebnisse für Deutschland wird Vattenfall erst in einigen Wochen bekannt geben. Detailliert hat der Konzern bisher nur die Geschäftszahlen der schwedischen Mutter veröffentlicht. Diese kam in den ersten neun Monaten des Jahres auf einen Nettoumsatz von rund 92 Milliarden schwedischer Kronen (9,8 Milliarden Euro) – ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 13 Prozent. Das um Sondererlöse bereinigte Betriebsergebnis verbesserte sich im selben Zeitraum um 22 Prozent auf 17,5 Milliarden Kronen (1,9 Milliarden Euro).

„Dabei sind die Verbesserungen vor allem in Deutschland sehr, sehr gut ausgefallen“, sagte Konzernchef Lars Josefsson. Von der gesamten Stromerzeugung des Unternehmens entfallen mittlerweile 46 Prozent auf Deutschland, 32 Prozent auf Polen und nur noch 22 Prozent auf Skandinavien.

Neben den hohen Strompreisen führte das Unternehmen den Ergebniszuwachs auf einen höheren Wasserkraftanteil in der Erzeugung zurück. Vattenfall wies ausdrücklich darauf hin, dass die vorliegenden Zahlen nach den internationalen Bilanzierungsstandards (IFRS) ermittelt wurden. Für die deutsche Tochter könnten sich daher nach hiesigen Standards noch andere Zahlen ergeben.

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