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Textilhersteller: Steilmann droht das Aus

Das traditionsreiche Bochumer Textilunternehmen Steilmann steht Presseberichten zufolge kurz vor der Insolvenz. Verhandlungen mit der italienischen Gruppe Miro Radici sollen diese verhindern.

Essen/Berlin - Die Belegschaft des von der Insolvenz bedrohten Bochumer Textilunternehmens Steilmann darf auf den Erhalt eines Teils der Stellen hoffen: Bei einer Übernahme von Steilmann durch den italienischen Mischkonzern Miro Radici könnten womöglich mehr als die Hälfte der Stellen gerettet werden, sagte der Chef des italienischen Unternehmens, Michele Puller, der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". "Die Gespräche laufen positiv". Die Zahl der insgesamt betroffenen Mitarbeiter gab er mit 405 an. Im Falle einer Übernahme werde Miro Radici "mindestens 250" retten können, sagte Puller.

Miro Radici hatte zuvor schon die Firmen Dressmaster in Herne sowie Nienhaus & Lotz in Gelsenkirchen gekauft. Um auch den Rest zu übernehmen, soll Berichten zufolge eine Einigung mit den Banken notwendig sein, allen voran mit der Deutschen Bank. Puller führte zudem Gespräche im Düsseldorfer Wirtschaftsministerium, wie ein Ministeriumssprecher bestätigte. Die Gespräche verliefen dem Sprecher zufolge "sehr konstruktiv". Miro Radici ist auch an der Aachener Textilkette Wehmeyer beteiligt. Laut "WAZ" erzielt Miro Radici in Deutschland nach Pullers Angaben mit 2100 Mitarbeitern 800 Millionen Euro Umsatz, konzernweit sind es 3,8 Milliarden Euro.

"Alle sind bemüht, eine Lösung zu finden", sagte Puller der Zeitung. Steilmann bedeute für Miro Radici zwar einen "großen Sanierungsaufwand", doch gebe es andererseits auch beachtliche Synergien. "Jeder muss seinen Beitrag leisten", betonte Puller. Berichten zufolge hatte die Geschäftsführerin des traditionsreichen Wattenscheider Unternehmens, Ute Steilmann, angekündigt, in Kürze einen Insolvenzantrag für die Muttergesellschaft und alle Tochterunternehmen zu stellen. (tso/AFP)

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