zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Tief in den Miesen

Berlin hat die höchste Schuldnerquote Deutschlands.

Hamburg - Fast ein Zehntel der Bevölkerung steckt finanziell schwer in der Klemme. Insgesamt gelten 6,67 Millionen Privatpersonen in Deutschland als überschuldet, teilte die Wirtschaftsauskunftei Bürgel am Freitag in Hamburg mit. Das sind 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Schuldnerquote liege damit bei 9,7 Prozent. Auffällig sei besonders die Lage der jungen Erwachsenen im Alter von 21 bis 30 Jahren. „Mit einer Schuldenquote von 17,7 Prozent sind sie am stärksten von Überschuldung betroffen – und das mit einer Zunahme um 8,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, erklärte die Auskunftei.

Besonders belastet durch zu hohe Schulden sind die Einwohner von Berlin (13 Prozent der Bevölkerung), Bremen (12,6 Prozent) und Sachsen-Anhalt (12,0 Prozent). Geringe Schuldnerquoten weisen Bayern (7,1 Prozent), Baden-Württemberg (7,6 Prozent) und Sachsen (8,9 Prozent) aus. Hauptursachen für Überschuldung seien Arbeitslosigkeit, Krankheit, Trennung oder Scheidung, falsches Konsumverhalten und gescheiterte Selbstständigkeit oder Immobilienfinanzierung. Aber auch die Ausbreitung des Niedriglohnsektors sei ein wichtiger Faktor. Die Bürgel-Experten gehen von Überschuldung aus, wenn die Ausgaben für die Lebenshaltung und die Tilgung von Krediten die Einnahmen übersteigen.

Parallel erklärte das Marktforschungsunternehmen GfK, dass sich die Stimmung der Verbraucher in Europa aufgehellt habe. „In den meisten Staaten steigen sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartungen leicht an“, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Studie. Prinzipiell hätten die Verbraucher wieder das Gefühl, dass ein wirtschaftlicher Aufschwung Ende 2013 realistisch erscheine. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false