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Touristik-Konzerne: Investoren stellen Tui-Chef Ultimatum

Mehrere Großinvestoren haben Tui-Vorstandschef Michael Frenzel einem Zeitungsbericht zufolge ultimativ zu einer Aufspaltung des Konzerns aufgefordert. Sie drängen auf eine Teilung in Tourismus und Schifffahrt.

Hamburg - Das Management müsse "einen Zeitplan bekannt geben für die Aufspaltung in Tourismus und Schifffahrt in 6 bis 18 Monaten", zitiert die "Financial Times Deutschland" aus einem Thesenpapier, das an Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder verschickt worden sei. Der Strategievorschlag sei bereits mit Aufsichtsratschef Jürgen Krumnow diskutiert worden. Der Schritt sei eine für Deutschland ungewöhnliche Form der Eskalation.

Normalerweise diskutierten Investoren ihre Ideen mit dem operativen Management. Bei großer Unzufriedenheit suchen sie in der Regel die Öffentlichkeit der Hauptversammlung, um ihren Argumenten Gehör zu verschaffen. Der Brandbrief erhöhe massiv den Handlungsdruck auf Frenzel bis zur Hauptversammlung im Mai 2007. Nach Angaben mehrerer Investoren ist es wahrscheinlich, dass ein bedeutsamer Anteil der Aktionäre dort gemeinsam die Abberufung Frenzels vorantreiben wird, falls er nicht in ihrem Sinne handelt.

Die Initiatoren kritisieren vor allem die schwache Aktienkursentwicklung. Autor des kritischen Tui-Thesenpapiers ist dem Bericht zufolge der britische Vermögensverwalter Hermes, der insgesamt 93 Milliarden Euro angelegt hat, darunter vor allem die Pensionsgelder des ehemaligen Staatsbetriebs British Telecom. Die Briten sollen sich dem Bericht zufolge bei ihrem Vorstoß unter anderem die Unterstützung der Deutsche-Bank-Tochter DWS gesichert haben, des führenden Anbieters von Aktienfonds in Deutschland. (tso/AFP)

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