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Wirtschaft: Transrapid: Eine Chance für den Transrapid

Welch eine Überraschung: Der Transrapid soll nun tatsächlich eine neue Chance erhalten. Die chinesische Regierung will das deutsche Magnetwunder ab dem Jahr 2004 vom Flughafen zum Stadtzentrum Schanghai schweben zu lassen - und das, wie allseits beteuert wird, auch ohne kräftige Finanzhilfe aus dem deutschen Steuersäckel.

Welch eine Überraschung: Der Transrapid soll nun tatsächlich eine neue Chance erhalten. Die chinesische Regierung will das deutsche Magnetwunder ab dem Jahr 2004 vom Flughafen zum Stadtzentrum Schanghai schweben zu lassen - und das, wie allseits beteuert wird, auch ohne kräftige Finanzhilfe aus dem deutschen Steuersäckel. Wer hätte das für möglich gehalten? Doch offenbar weht in China ein frischer Wind. Ministerpräsident Zhu Rongji, der bei der Testfahrt mit dem Transrapid im vergangenen Sommer noch leichten "Kopfschwindel" verspürte, scheint nun entschlossen, sich mit dem Technikwunder ein Denkmal zu setzen.

Der Jubel des deutschen Industriekonsortiums ist verständlich. Selbst wohlgesonnene Beobachter hätten vor wenigen Tagen keine großen Summen mehr darauf verwettet, dass China der beeindruckenden, aber teuren deutschen Magnetbahn doch noch den Zuschlag erteilen wird. Immer wieder wurden die Verhandlungen hinausgezögert, und die Tatsache, dass Siemens-Konzernchef Heinrich von Pierer schließlich höchstpersönlich nach Peking eilte, lässt vermuten, dass sich die Chinesen den Auftrag teuer abringen ließen. Wie teuer, wird sich zeigen. Frühere Erfahrungen in Asien zeigen, dass eine Vertragsunterzeichnung noch keine Garantie für den Erfolg ist. Das haben die Franzosen mit ihrem Hochgeschwindigkeitszug TGV in Taiwan bitter erfahren müssen. Aber auch Siemens hat mit U-Bahn-Projekten schon Lehrgeld gezahlt. Den Beweis, dass sie daraus gelernt haben, müssen die Manager nun erbringen. Im Ausland, aber auch hier zu Lande wird man die Fortschritte in China gespannt verfolgen.

Margarita Chiari

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