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Transrapid: Peking gibt grünes Licht

China hat dem Bau der neuen Transrapid-Strecke eine Zusage erteilt. Damit können die Verhandlungen mit dem Konsortium von Siemens und ThyssenKrupp in eine neue Phase gehen.

Peking - Das teilte die staatliche Reform- und Entwicklungskommission am Montag in Peking mit. Es handelt sich aber noch nicht um die Genehmigung für den Bau, der noch in diesem Jahr beginnen soll. Die Kommission berichtete, der Staatsrat habe den Plan für die Verlängerung der Flughafenstrecke in Schanghai über 175 Kilometer in die Nachbarmetropole Hangzhou genehmigt. Die Strecke soll bis zur Weltausstellung in Schanghai 2010 in Betrieb sein, wenn 70 Millionen Besucher erwartet werden.

Der Staatsrat erteilte auch die Projektgenehmigung für eine Hochgeschwindigkeitsstrecke über 1320 Kilometer zwischen Peking und Schanghai. Dieses herkömmliche Schienenprojekt, um das sich auch Siemens mit seinen Hochgeschwindigkeitszügen bewirbt, hat ein Investitionsvolumen von 140 Milliarden Yuan (14,6 Milliarden Euro).

Nach Angaben des deutschen Transrapid-Konsortiums folgt auf diese «wichtige Weichenstellung» nun eine Untersuchung der technischen und wirtschaftlichen Details. Zur voraussichtlichen Dauer dieser Analyse machte ein Transrapid-Sprecher am Montag in Berlin keine Angaben. Gefallen sei damit auch der Startschuss für konkrete Verhandlungen mit den Konsortialpartnern Siemens und ThyssenKrupp, bekräftigte er.

Die Kosten schätzten informierte chinesische Kreise auf 35 Milliarden Yuan (3,6 Milliarden Euro). Anders als bei der bestehenden, weltweit ersten kommerziellen Transrapidstrecke über 30 Kilometer zum Flughafen Pudong in Schanghai wird die deutsche Seite aber nur noch einen kleinen Teil zuliefern.

Die chinesische Seite wird wieder den Fahrweg bauen und zusätzlich die Waggons. Das Transrapid-Konsortium soll die Schwebetechnologie mit den Trag- und Führsystemen aus Kassel zuliefern. Während die chinesische Seite mit der Trasse etwa die Hälfte der bestehenden Flughafenstrecke gebaut hatte, wird ihr Anteil bei der Verlängerung nach Hangzhou wegen des viel längeren Fahrwegs und der geplanten Lokalisierung auf 80 bis 90 Prozent steigen.

In den Verhandlungen geht es jetzt vor allem um die Lizenzvergabe und die deutsche Zulieferung. Die chinesische Seite will kein Gemeinschaftsunternehmen gründen, sondern über die Lizenzen die Produktion lokalisieren.

Nach den Vorarbeiten für die Projektzulassung muss nun eine genauere Durchführbarkeitsstudie erstellt werden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Dabei geht es unter anderem um die Streckenführung und den Raumordnungsplan. Danach geht das Projekt zurück an die Reform- und Entwicklungskommission, die das Vorhaben erneut prüft und dem Staatsrat zur neuen Genehmigung vorlegt. (tso/dpa)

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