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Trotz der Krise: Das iPhone bringt Apple einen Rekordgewinn

Krise, welche Krise? Der US-Computerkonzern verdient besser als erwartet und verkauft mehr als fünf Millionen Designhandys in drei Monaten. Die Nutzer des beliebten Designhandys iPhone oder der schicken Macintosh-Computer scheinen von dem weltweiten Phänomen unberührt.

Berlin - Krise, welche Krise? Die Nutzer des beliebten Designhandys iPhone oder der schicken Macintosh-Computer scheinen von dem weltweiten Phänomen unberührt. Sie griffen weiter beherzt bei den hochpreisigen Produkten zu und kauften in den vergangenen drei Monaten sogar mehr Mobiltelefone und Rechner bei Apple ein als noch vor einem Jahr. Das bescherte dem kalifornischen Computerkonzern einen so hohen Umsatz und Gewinn im Quartal wie noch nie zuvor außerhalb des Weihnachtsgeschäfts. „Wir stellen unsere innovativsten Produkte aller Zeiten her, und unsere Kunden reagieren darauf“, sagt Apple-Chef Steve Jobs – wie gewohnt ganz unbescheiden.

Er kann allerdings auch auf bemerkenswerte Erfolge verweisen. Der erst im Juni neu auf den Markt gekommene Nachfolger des Apple-Designhandys iPhone wurde dem Unternehmen geradezu aus den Händen gerissen. Allein am ersten Wochenende wurde das iPhone 3G eine Million Mal verkauft. „Wir sind von 5,2 Millionen verkauften iPhones im zurückliegenden Quartal begeistert“, sagte Jobs. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein Plus von 626 Prozent.

Mit dem neuartigen Mobiltelefon, das über eine Reihe von Computerfunktionen und einen berührungsempfindlichen Bildschirm verfügt, lehrt Apple auch die alteingesessenen Handyhersteller das Fürchten. Ähnlich wie zuvor mit dem Musikspieler iPod die Musikkonzerne bringt Apple nun die Mobilfunkbranche in Bedrängnis. Allerdings: Der Abstand zum Weltmarktführer Nokia ist immer noch riesig: Nokia verkaufte im abgelaufenen Quartal 103,2 Millionen Handys. Apples Kunden sind jedoch bereit, für ein iPhone deutlich mehr Geld auszugeben. Der Erfolg des Mobiltelefons liegt wohl – ebenso wie der des iPod – in der hohen Bedienerfreundlichkeit und im guten Zusammenspiel zwischen dem Computer zu Hause und dem mobilen Gerät. Hinzukommt, dass es immer mehr Anwendungen für das iPhone gibt, die weltweit von Entwicklern ausgetüftelt werden (siehe Kasten).

Apple setzte im abgelaufenen dritten Quartal seines Geschäftsjahres 8,34 Milliarden Dollar (rund 5,9 Milliarden Euro) um – ein Plus von zwölf Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. 44 Prozent seines Umsatzes erzielte Apple dabei im Ausland. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 1,23 Milliarden Dollar, was sogar einen Zuwachs von 15 Prozent bedeutet. Auch seine Rentabilität konnte das Unternehmen steigern: Die Bruttogewinnspanne lag bei 36,3 Prozent, verglichen mit 34,8 Prozent im Vorjahresquartal. Damit bewahrheiteten sich Befürchtungen von Analysten nicht, die traditionell robuste Gewinnmarge von Apple könnte unter Preissenkungen und hohen Kosten für die Komponenten der Geräte leiden.

In den Monaten April bis Juni lieferte Apple 2,6 Millionen Macintosh-Computer aus und damit vier Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ein Anstieg der Laptop-Verkäufe um 13 Prozent konnte daher einen Rückgang um zehn Prozent bei Desktop-Computern mehr als ausgleichen. Analysten wiesen darauf hin, dass im gleichen Zeitraum die Computerverkäufe weltweit um drei bis fünf Prozent gesunken seien. Gesunken sind auch die Verkaufszahlen des Musikspielers iPod. Das Unternehmen verkaufte 10,2 Millionen Stück, das waren sieben Prozent weniger verglichen mit dem Vorjahresquartal. Apples Finanzchef Peter Oppenheimer erklärte jedoch, dass das Unternehmen dafür zum Teil selbst verantwortlich sei, schließlich macht das iPhone dem iPod Konkurrenz, denn auch mit dem Handy kann man Musik abspielen.

Für das vierte Geschäftsquartal 2009 erwartet Finanzchef Oppenheimer nun einen Umsatz zwischen 8,7 Milliarden und 8,9 Milliarden Dollar.

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