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Wirtschaft: Tulpen

Es gibt sie in 300 Varianten – dieses Jahr besonders günstig

PREIS DER WOCHE

In den Blumengeschäften hat der Frühling schon längst begonnen: Die Tulpen sind da. Noch kommen die Frühlingsblüher aus dem Gewächshaus. Wer sich etwas Farbe in die Wohnung holen will, für den gibt es eine gute Nachricht: Die Preise für Tulpen sind deutlich gesunken. Im Vergleich zum vergangenen Jahr kosten sie etwa zwanzig Prozent weniger. „Die Tulpe ist beim Verbraucher nicht mehr so gefragt wie früher“, sagt Peter Skowasch, Vorstandsvorsitzender des Blumengroßmarkts Berlin. „Der günstigere Preis soll die Nachfrage ankurbeln.“ Besonders Rosen machen der Tulpe zunehmend Konkurrenz. „Neue Sorten aus Brasilien und Südafrika kommen über Nacht mit dem Frachtflugzeug und laufen der Tulpe als klassischer Frühlingsblume zusehends den Rang ab“, sagt Skowasch.

Das bestätigt auch Gerd Gerritzen von der Niederrheinischen Blumenvermarktungsunion Gartenbaulicher Absatzmärkte. „Im vergangenen Jahr haben wir etwa 70 Millionen Tulpen deutschlandweit an Großhändler verkauft“, sagt Gerritzen. „Das war weit weniger als im Vorjahr.“ Zehn Prozent der in Deutschland verkauften Schnittblumen sind Tulpen, etwa dreihundert verschiedene Variationen werden angeboten. Entsprechend groß ist die Preisspanne. „Bereits für zehn Cent ist eine Tulpe auf dem Großmarkt zu haben“, sagt Roy Ramsaroop, Blumengroßhändler aus Berlin. Allerdings sei die dann schon einige Tage alt und von minderer Qualität. Spitzenprodukte mit langem Stil und dichtem Blütenkopf würden schnell einen Euro und mehr kosten. Blume 2000 in der Berliner Kantstraße bietet einen Bund mit sieben Tulpen, in weiß, rot, gelb oder rosé ab 1,99 Euro. Teurer ist die Sorte Adam Red mit 3,99 Euro für das Bund. „Die haben besonders große Köpfe und halten auch länger“, sagt Susanne Leitner von Blume 2000.

90 Prozent der in Deutschland angebotenen Tulpen kommen aus Holland. Eine Ausnahme ist die „Französische Tulpe“ mit dem sehr dichten Kopf aus vielen Blütenblättern und dem bis zu 60 Zentimeter langen Stil. Im Berliner Geschäft „Blühende Welten“ in der Leipziger Straße kostet sie etwa zwei Euro. „Als einzelne Blume oder im Strauß werden sie selten gekauft“, sagt Inhaberin Susanne Hirschel. „Wir verwenden die Französische Tulpe vornehmlich bei Gestecken – etwa zur Dekoration von Hotellobbys.“ Als weiteren Exoten hat sie die Papagei-Tulpen im Angebot. „Die sind zweifarbig und am Rand etwas ausgefranst“, sagt Hirschel. 60 Cent kostet eine Papagei-Tulpe bei „Blühende Welten“. Die sollen dann aber auch deutlich länger halten als die Ware aus dem Supermarkt.

All zu sehr beeilen muss man sich beim Tulpenkauf übrigens nicht. Die Saison geht mindestens bis Anfang Mai. Und das Angebot wird noch größer, denn die Tulpen, die unter freiem Himmel wachsen, kommen erst Ende März. Foto: dpa

Alexander Dluzak

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