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Überhitzte Märkte: Ölpreis sinkt - Benzinpreis steigt

Der US-Ölpreis ist am Dienstag deutlich unter seinen am Montag erreichten Höchststand gefallen. Unterdessen haben die Benzinpreise in Deutschland ein neues Rekordhoch erreicht.

Nach dem historischen Hoch von fast 140 US-Dollar am Montag sank der US-Ölpreis am Dienstag deutlich. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI zur Juli-Auslieferung fiel auf 133,12 Dollar. Das waren 1,49 Dollar weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Unterdessen haben die Benzinpreise in Deutschland ein neues Rekordhoch erreicht. Im bundesweiten Durchschnitt mussten die Autofahrer am Dienstag bei Markentankstellen 1,54 Euro je Liter bezahlen, teilten Sprecher der Mineralölwirtschaft in Hamburg und Bochum mit. Diesel kostete 1,51 Euro je Liter. Als Grund werden die überhitzten Öl- und Produktmärkte genannt.

Am Montag war der WTI-Preis nach einem kräftigen Preissprung von über vier Dollar innerhalb weniger Minuten auf ein historisches Hoch von 139,89 Dollar gestiegen. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im August fiel um 1,97 Dollar auf 132,74 Dollar. Am Vortag wurde hier ein Rekord von 139,32 Dollar erreicht.

Am Montag hatte neben dem schwächeren Dollar die Meldung über ein Feuer auf der Oseberg Plattform von StatoilHydro in der Nordsee die Preise nach oben getrieben, schreibt Rohstoffexperte Eugen Weinberg in einer Studie. Denn aufgrund des Feuers ist ein Ausfall bei dem derzeit stark gefragten leichten Rohöl von 150.000 Barrel täglich zu erwarten.

Preis für Rohöl minimal gesunken

Andererseits sei die Ankündigung Saudi-Arabiens, die Ölförderung anzuheben, nicht zu vernachlässigen, schreibt Weinberg. In der Summe werde das Königreich ab Juli 500.000 Barrel pro Tag mehr produzieren als noch zwei Monate zuvor. "Saudi-Arabien stellt damit unter Beweis, dass es ein langfristig orientierter Produzent ist, dem die Gefahren der hohen beziehungsweise stetig steigenden Energiepreise für die Weltkonjunktur nicht gleichgültig sind". Es sei jedoch zweifelhaft, ob die Maßnahmen Saudi-Arabiens die Ölpreise kurzfristig unter Druck bringen könnten, da derzeit die Zahl der kurzfristig orientierten Anleger am Anleihemarkt abgenommen und zugleich die Zahl der langfristig orientierten Anleger zugenommen habe.

Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist unterdessen leicht gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag 129,78 US-Dollar. Das waren 74 Cent weniger als am Freitag. Trotz des Rückgangs notiert der sogenannte Korbpreis weiterhin in Reichweite seines Rekordstands von 130,87 Dollar, der am 9. Juni erreicht wurde. Die Opec berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells. (peg/dpa)

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