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Turning Torso in Malmö. Im zweithöchsten Wohnhaus Europas erhellen LEDs von Osram die Geschosse.

© Osram/ddp

Umstrukturierung: Osram wird neu aufgestellt

Schon seit Monaten wird spekuliert, kommende Woche könnten die Pläne konkret werden: Siemens steht erneut vor einen Konzernumbau. Diesmal geht es um den Industriebereich, zu dem auch der Lichthersteller Osram gehört.

Berlin - Hier halten sich die Gerüchte über einen bevorstehenden Börsengang hartnäckig. Am nächsten Montag tagt offenbar der Siemens-Aufsichtsrat, um den Umbau zu beschließen. Offiziell schweigt das Unternehmen: „Zu Spekulationen nehmen wir keine Stellung“, sagte ein Sprecher. Doch bei Osram, mit 1750 Mitarbeitern in Berlin einer der größten industriellen Arbeitgeber, wird sich etwas ändern. Denn der Lichtmarkt ist im Umbruch und den enormen Investitionsbedarf bei Osram will Siemens nicht allein decken, ist aus dem Unternehmen zu hören.

Der zuständige Vorstand Siegfried Russwurm schrieb bereits vor einigen Wochen an die Mitarbeiter, dass der Industriebereich die Nähe zu Kunden und Märkten verbessern müsse, um deutliche Marktanteile zu gewinnen. Intern heißt das Projekt „Wachstum in Branchen und Service“. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass die Kunden besser betreut werden könnten, wenn die Sparte anders organisiert wäre. Schon beim letzten großen Konzernumbau 2008, nachdem Peter Löscher die Konzernspitze übernommen hatte, gab es Kritik an der Aufstellung des Industriebereichs, der mit rund 204 000 Mitarbeitern und 35 Milliarden Euro Umsatz nicht nur größer als die Bereiche Energie und Gesundheit ist, sondern mit den Geschäftsfeldern Antriebstechnik, Automatisierung, Beleuchtung (Osram), Gebäude- und Transporttechnik auch deutlich unübersichtlicher.

Im Mittelpunkt, schreibt Russwurm an die Mitarbeiter stünden die Industrieautomatisierung, Antriebstechnik und Industrielösungen, die besser zusammenarbeiten sollen. Transport- und Gebäudetechnik sowie Osram stünden dagegen „nicht im Fokus dieser Überlegungen, da sie zum Großteil andere Branchen und Kunden bedienen“. Das ist auch der Grund, warum seit langem darüber spekuliert wird, dass Siemens sich von Osram trennen könnte. Doch einen Verkäufer für das Lichtgeschäft mit 4,7 Milliarden Euro Umsatz und 40 000 Mitarbeitern weltweit ist schwer zu finden. Also könnten als Alternativen der Börsengang und/oder die Partnerschaft mit einem strategischen Investors stehen.

Hintergrund ist das enorme Wachstum des Marktes für Leuchtdioden (LED), die etablierte Leuchtmittel in immer mehr Produkten ersetzen. Zum Beispiel in Bildschirmen, Handys und Autos. Die konventionellen Leuchtmittel, bei denen Osram stark ist, „bleiben bestenfalls stabil“, heißt es in Unternehmenskreisen. Um Osram auf dem LED-Markt langfristig aufzustellen, seien Milliarden erforderlich. Und die aufzubringen dazu sei Siemens- Chef Löscher nicht bereit.

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