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Unterwäsche: Wolfgang Joop gibt Feinripp eine Zukunft

Eine Investorengruppe um den Modedesigner will Schiesser wieder flott machen. Aber der Insolvenzverwalter wartet noch ab.

Potsdam - Wolfgang Joop sieht gute Chancen, den insolventen Wäschehersteller Schiesser schnell wieder auf gesunde Füße zu stellen. „Wir trauen uns zu, den Umsatz innerhalb von drei Jahren zu verdoppeln“, sagte der Modedesigner dem „Handelsblatt“. Mit „Wir“ meint Joop eine Investorengruppe, die sich um ihn geschart hat. Namen will er allerdings nicht nennen. Verhandelt wird das Projekt von der Beteiligungsgesellschaft Anthas aus Potsdam, die von den Investoren mandatiert wurde. Das Investitionsvermögen in Höhe von 500 Millionen Euro verwaltet die Berliner Anwaltskanzlei von Trott zu Solz Lammek.

Die Investoren hatten sich im Mai mit Insolvenzverwalter Volker Grub getroffen und ihr Interesse an Schiesser bekundet. Grub schien damals erfreut über das grundsätzliche Angebot Joops, den traditionsreichen Wäschehersteller aus Radolfzell am Bodensee zu übernehmen. Seitdem herrscht jedoch Funkstille. „Wir verstehen nicht, warum Herr Grub den Verkaufsprozess verzögert“, sagt Joop. So gehe kostbare Zeit verloren, die sich die Marke angesichts der finanziell angespannten Lage nicht leisten könne.

An nächsten Dienstag trifft sich erstmals der Gläubigerausschuss. Insolvenzverwalter Grub will dem Gremium ein Angebot der Schweizer Familie Bechtler vorlegen, der über ihre Holding Hestatex das Unternehmen seit den 20er Jahren gehört. „Die Familie hat mir ein Angebot für Montag angekündigt“, sagte Grub. Falls die Gläubiger diesem Forderungsverzicht zustimmen, folgt ein Planinsolvenzverfahren. Im anderen Fall will Grub den Verkaufsprozess an externe Investoren vorbereiten. Schiesser hatte am 9. Februar Insolvenz beantragt. wt (HB)

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