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US-Automarkt: Absatz von General Motors halbiert sich im Monatstakt

Der US-Automarkt rast weiterhin ungebremst in die Tiefe. Im Februar brachen die Verkäufe um 41 Prozent auf 688.000 Fahrzeuge ein. Bei General Motors halbiert sich der Absatz im Jahresvergleich inzwischen Monat für Monat.

Das Marktforschungsunternehmen Autodata errechnete insgesamt einen Jahresabsatz für den US-Automarkt von nur noch 9,1 Millionen Wagen - das wäre nochmals ein dramatischer Rückgang im Vergleich zu den noch gut 13 Millionen im vergangenen Jahr. Das war bereits der tiefste Stand in 15 Jahren.

Die großen Hersteller wurden im Februar erneut gnadenlos gerupft: Minus 53 Prozent für die ums Überleben kämpfende Opel-Mutter General Motors, minus 48 Prozent für Ford, minus 37,5 Prozent selbst für den jahrelang erfolgsverwöhnten japanischen Rivalen Toyota. Branchenexperten befürchten, der Tiefpunkt sei möglicherweise noch nicht erreicht. Im Januar war der Markt im Jahresvergleich um 37 Prozent geschrumpft.

Bei deutschen Autobauern konnten kleinere Wagen die Talfahrt etwas abbremsen, wie aus den Mitteilungen der Hersteller vom Dienstag hervorgeht. So verbuchte der Smart bei Daimler sogar ein Absatzplus, allerdings auf eine immer noch niedrige Stückzahl. Die Verkäufe der Kernmarke Mercedes-Benz fielen dagegen um fast ein Viertel.

GM und Chrysler fordern weitere Milliardenhilfen

Bei General Motors halbiert sich der Absatz im Jahresvergleich inzwischen Monat für Monat. In diesem Februar verkaufte GM nur noch 126 170 Fahrzeuge. Die Entwicklung zeigt den beispiellosen Niedergang der US-Autoindustrie: Im gleichen Monat vor nur zwei Jahren hatte der Konzern noch knapp 312.000 Wagen abgesetzt. GM und der kleinere Konkurrent Chrysler hängen inzwischen am Tropf der US-Regierung und verlangen neue Milliardenhilfen. Chrysler erlitt im Februar ein Absatzminus von 44 Prozent auf gut 84.000 Fahrzeuge.

Ford verkaufte nur noch 96.044 Autos. Der zweitgrößte amerikanische Autobauer drosselt als Reaktion die Produktion im zweiten Quartal auf 425.000 Fahrzeuge von 685.000 vor einem Jahr. Bei Toyota brachen vor allem die Verkäufe der Geländewagen ein - um rund 45 Prozent auf gut 37.600 Fahrzeuge. Insgesamt kam der Konzern mit den Marken Toyota, Scion und Lexus auf 109.583 Wagen.

Die deutschen Autobauer schlugen sich insgesamt etwas besser - allerdings machen sie auch nur einen relativ geringen Teil des US-Automarktes aus. Der Daimler-Konzern verbuchte einen Absatzrückgang von 20,6 Prozent auf 15.614 Fahrzeuge - dabei legten die Verkäufe des vor einem Jahr gerade erst gestarteten Smart um 28,5 Prozent auf 1415 Kleinwagen zu.

VW schreibt seit Jahren rote Zahlen

Bei BMW federte der Mini den Abschwung etwas ab. Im Konzern betrug der Rückgang 34,7 Prozent auf 15.805 Fahrzeuge. Das Minus bei dem Mini fiel mit 17,2 Prozent auf gut 2800 verkaufte Autos deutlich moderater als bei der Kernmarke aus.

Der VW-Absatz sank um 17,5 Prozent auf 13.660 Fahrzeuge. Einen besonderen Einbruch erlebte der Passat, dessen Verkäufe im Vergleich zum Vorjahresmonat um 71 Prozent auf knapp 1000 Wagen einbrachen. Beim wichtigsten Modell Jetta gab es einen Rückgang von 12,3 Prozent auf knapp 6000 Fahrzeuge. VW schreibt in den USA seit Jahren rote Zahlen.

Beim Sportwagenbauer Porsche fiel der Absatz um zwölf Prozent auf 1622 Fahrzeuge. Ein Grund dafür war, dass sich die Boxster-Verkäufe nach Einführung des neuen Modells mit 291 Autos mehr als verdoppelten. Beim 911er gab es einen Rückgang von sechs Prozent auf 617 Fahrzeuge. (imo/dpa)

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