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Wirtschaft: US-Automarkt: Der gekaufte Markt

Wer nach Abschluss des Jahres 2001 sagen kann: "Alles im Plan", der muss gut gearbeitet haben. Oder er hatte einfach nur Glück oder er schönt die Zahlen.

Wer nach Abschluss des Jahres 2001 sagen kann: "Alles im Plan", der muss gut gearbeitet haben. Oder er hatte einfach nur Glück oder er schönt die Zahlen. Daimler-Chrysler hat in jenem außergewöhnlich schwierigen Jahr tatsächlich noch sehr ordentlich abgeschnitten. Zwar liegt das Betriebsergebnis am unteren Rand der Spanne, die Konzernchef Jürgen Schrempp vor rund zehn Monaten den Aktionären avisierte. Doch die positive Reaktion der Börse am Freitag belegt die Einschätzung eines relativ erfolgreichen Kurses. Die Sanierung von Chrysler und Freightliner kommt voran, inzwischen wurden massiv Kapazitäten abgebaut, was im kommenden Jahr Einsparungen in Milliardenhöhe bringt. Und auch Mitsubishi scheint das Schlimmste hinter sich zu haben; insbesondere auf dem US-Markt war das japanische Unternehmen in den vergangenen Monaten auf Grund des schwachen Yen sehr erfolgreich. Das trifft im Übrigen auch auf die deutschen Hersteller zu, die sich ebenfalls zusätzliche Marktanteile in den USA sichern konnten. Überhaupt: Mit 17,1 Millionen verkauften Pkw, Vans und Pickups wurde auf dem amerikanischen Markt 2001 das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten erreicht - trotz des 11. September. Für diese Sensation haben insbesondere die US-Autohersteller viel bezahlt: Ein paar tausend Dollar Rabatte, keine Zinsen bei der Finanzierung oder Garantieen über viele Jahre. Nun sind diese Instrumente nicht unendlich einsetzbar, aber die Kunden lassen sich nur schwer von den süßen Verkaufshilfen entwöhnen. Deshalb hat der amerikanische Automarkt seine schwerste Zeit noch vor sich. Und die Chrysler Group mit ihrer Konzentration auf den US-Markt ist noch lange nicht überm Berg.

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