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US-Bank: Chefwechsel bei Morgan Stanley

Wall-Street Legende John Mack verlässt die US-Bank Morgan Stanley zum Jahreswechsel. Ihm nachfolgen wird Co-Präsident James Gorman.

Die US-Bank Morgan Stanley bekommt einen neuen Chef: John Mack tritt – laut dem britischen Guardian aus Altersgründen – als Vorstandsvorsitzender zurück, bleibt aber vorerst Vorsitzender des Verwaltungsrates. Dies teilte das Institut am Donnerstag nach US-Börsenschluss in New York mit. Der Nachfolger des 64-Jährigen wird James Gormann. Er soll die unter der Finanzkrise schwer leidende Bank wieder an die Spitze bringen und den Wall-Street-Konkurrenten Goldman Sachs hinter sich lassen.

Beide Geldhäuser mussten sich vergangenes Jahr auf Druck der Regierung zwar formal in Geschäftsbanken umwandeln und gaben somit den rechtlichen Sonderstatus als Investmentbank auf. Beide allerdings konnten als einzige der einst fünf großen unabhängigen US-Investmentbanken die Finanzkrise eigenständig überstehen. Dennoch waren sie einer weitaus strengeren Regulierung unterworfen. Am Kern ihres Geschäfts wie Unternehmensfinanzierungen, Fusionen und Übernahmen sowie den Handel mit Wertpapieren aller Art änderte sich aber nichts.

John Mack hatte in besseren Zeiten für Rekordgewinne gesorgt. Insgesamt war er fast drei Jahrzehnte für die Bank tätig. Nach einem verlorenen Machtkampf hatte er Morgan Stanley 2001 verlassen, wechselte aber 2005 auf den Chefsessel.

Während Macks rund vierjähriger Amtszeit fiel der Aktienkurs seines Instituts um mehr als 30 Prozent – bei Goldman Sachs dagegen stiegen die Kurse im gleichen Zeitraum um etwa 70 Prozent. Zuletzt fuhr die Bank mit einem erneuten Millardenminus ihren dritten Quartalsverlust in Folge ein.

Auch der 51-jährige James Gorman kennt die Wall Street gut. Er kam 2006 vom inzwischen nicht mehr eigenständigen Rivalen Merrill Lynch zu Morgan Stanley. Der Australier war bisher für die Vermögensverwaltung und das Aktiengeschäft zuständig. Gormans Berufung gilt als weiterer Schritt, um die Bank auf eine breitere Geschäftsbasis zu stellen und vor einseitigen Risiken zu schützen.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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