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Wirtschaft: US-Börsen auf Allzeithoch

Anleger setzen auf baldige Zinssenkungen

Berlin - Trotz der andauernden US-Hypothekenkrise treiben die Anleger die Börsen weltweit auf Rekordstände. Am Montagabend stieg der wichtigste Börsenindex der Welt, der amerikanische Dow Jones, auf ein neues Allzeithoch von 14 116 Punkten. Er brach damit den alten Rekord von 14 021 vom 17. Juli und hat die zwischenzeitlich durch die Hypothekenkrise ausgelösten Kursverluste wieder mehr als wett gemacht.

Auch in China markierte der wichtigste Aktienindex in Schanghai am Montag ein neues Rekordhoch. In Deutschland ist der Leitindex Dax inzwischen nur noch etwas weniger als drei Prozent von seinem Rekordhoch von Ende Juni entfernt. Damals notierte er bei 8151 Punkten. Am Montag schaffte er es – getrieben von der Entwicklung in den USA – auf 7922 Punkte. Damit hat er seit seinem Zwischentief Mitte August mehr als acht Prozent gewonnen.

Treiber der neuen Rallye an den Börsen ist die Hoffnung der Anleger auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed. Fallende Zinsen machen den Aktienmarkt im Vergleich zu Anleihen attraktiver – und sie kurbeln das Wirtschaftswachstum an, weil sie Kredite vergünstigen. Die Investoren gehen deshalb davon aus, dass die derzeit schwächere Konjunkturentwicklung in den USA die Fed zu weiteren Zinssenkungen zwingen wird. Die Notenbank hatte bereits im September die Leitzinsen gesenkt, um der schwächelnden Konjunktur zu helfen.

Hinzu kommt die wachsende Überzeugung, dass die schlimmsten Auswirkungen der Hypothekenkrise bald überwunden sein könnten. Als Anlass für diese Einschätzung nahmen die Börsianer am Montag sogar die Gewinnwarnung der Citibank. Die größte US-Bank erwartet, dass ihr Gewinn im abgelaufenen dritten Quartal um 60 Prozent sinken wird. Im vierten Quartal werde sich die Entwicklung aber wieder normalisieren (siehe Seite 21). Dieser positive Ausblick reichte den Anlegern, die Krise zumindest nicht mehr als große Belastung zu sehen. stek

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