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US-Finanzinvestor: Blackstone liebäugelt mit Kaufhof

Der US-Finanzinvestor Blackstone erwägt die Übernahme der Warenhauskette Kaufhof. Billig würde das wohl nicht.

Düsseldorf - Der New Yorker Finanzinvestor Blackstone erwägt die Übernahme der Warenhauskette Kaufhof. Das erfuhr das „Handelsblatt“ aus Kreisen des Kaufhof-Gesamtbetriebsrats. Ein Sprecher des Düsseldorfer Dax-Konzerns Metro, zu dem Kaufhof gehört, wollte sich zu Namen von Interessenten nicht äußern. Zwar spreche man mit möglichen Bietern für die 141 Warenhäuser, die Verhandlungen seien aber in einem frühen Stadium.

Blackstone lehnte eine Stellungnahme ab. Die Gesellschaft kennt sich im Metro-Konzern aus, weil sie sich vor etwas mehr als sechs Jahren bereits um das komplette Immobilienpaket des Handelskonzerns bemüht hatte. Nun könnten die Amerikaner in einem zweiten Anlauf zum Zuge kommen – allerdings kaum zum Schnäppchenpreis: In Finanzkreisen heißt es, dass die für den Verkauf engagierte Investmentbank JP Morgan zwischen zwei und knapp drei Milliarden Euro für das Komplettpaket verlange.

Unterdessen kritisiert die Verdi-Vizevorsitzende Margret Mönig-Raane, Metro wolle das Verkaufsobjekt auf Kosten der Belegschaft aufhübschen. Kaufhof habe den Mitarbeitern eine Beschäftigungsgarantie bis 2013 angeboten, wolle im Gegenzug aber die Arbeitszeit von 37,5 auf 42 Stunden verlängern. Das sei eine „Lohnsenkung durch die Hintertür“.

Der weitere Verlauf dürfte auch vom Bieterverfahren um den insolventen Wettbewerber Karstadt abhängen. Denn wird die Essener Warenhausfirma als Ganzes erhalten, schwinden für Kaufhof die Aussichten auf Kaufinteressenten. Würde Karstadt aber zerschlagen, könnte das einem Kaufhof-Käufer doppelt nützen: Er könnte ausgewählte Karstadt-Standorte übernehmen und so die lange erträumte Deutsche Warenhaus AG formen. HB

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