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Wirtschaft: US-Mobilfunk beflügelt Telekom

Quartalsgewinn steigt auf eine Milliarde Euro

Düsseldorf Die Deutsche Telekom hat im ersten Quartal von der Entwicklung ihrer US-Mobilfunktochter profitiert. Dies hat den Umsatz und das operative Ergebnis des Konzerns angetrieben. Wie die Telekom mitteilte, lag der Umsatz bei 14,4 Milliarden Euro und damit 3,5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um mehr als fünf Prozent auf 4,9 Milliarden Euro.

Damit schnitt die Telekom zwar deutlich besser ab als Konkurrenten wie die niederländische KPN. Das Ziel, in Europa zum wachstumsstärksten Konzern der Branche zu werden, hat die Telekom aber noch nicht erreicht. „Die spanische Telefónica setzt sich derzeit klar ab und wird voraussichtlich auch für das erste Quartal höhere Zuwächse vermelden als die Telekom“, sagte Frank Rothauge, Analyst bei Sal. Oppenheim. Unter dem Strich erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn von einer Milliarde Euro – 45 Prozent mehr als im Vorjahr. Dazu haben in erster Linie niedrigere Abschreibungen sowie geringere Zinsaufwendungen beigetragen.

Die Telekom legte ihre Quartalszahlen zum ersten Mal nach den Regeln des internationalen Bilanzierungsstandards (IFRS) vor und entsprechend ihrer neuen Struktur. Diese gliedert die vier Sparten in die drei Bereiche Breitband/Festnetz, Mobilfunk und Geschäftskunden. Analysten nannten die Telekom-Quartalszahlen solide und überwiegend den Erwartungen entsprechend. Der Aktienkurs legte am Donnerstag zunächst leicht zu, verlor aber bis zum Börsenschluss um 0,14 Prozent auf 14,52 Euro.

Wachstumsmotor ist die US-Mobilfunktochter der Telekom, die ihre Kundenzahl im ersten Quartal um fast eine Million auf 18,3 Millionen steigerte. Damit gehört das Unternehmen erneut zu den wachstumsstärksten US-Anbietern. Der Umsatz stieg auf 2,6 Milliarden Euro – ein Plus von mehr als 25 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Das US-Geschäft ist damit der größte Umsatzbringer in der Telekom-Mobilfunksparte.

Sorgenkind des Konzerns bleibt das deutsche Festnetzgeschäft. Die Umsätze gingen erneut um mehr als vier Prozent zurück. Dies ist laut Telekom-Chef Kai- Uwe Ricke „vor allem auf den verschärften Wettbewerb zurückzuführen, der nicht durch Kostensenkungen ausgeglichen werden konnte“. So haben Konkurrenten dem Ex-Monopolisten zahlreiche Kunden abgeworben. Ergebnis: Die Zahl der traditionellen Telefonanschlüsse bei der Telekom sank in den ersten drei Monaten 2005 um 400000 im Vergleich zum letzten Quartal 2004. „Dies ist ein erhebliches Problem, die Telekom müsste ihre Anschlüsse preislich attraktiver machen, um die Kundenabwanderung zu verlangsamen“, sagte Analyst Rothauge. slo/HB

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