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Verbraucherpreise: Bundesbank warnt vor dauerhaft hoher Inflation

Die Preise könnten bis Dezember um monatlich drei Prozent steigen. Nach Milch werden nun auch Butter und Käse teurer.

Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland wird erst gegen Ende des Jahres wieder auf ein Normalmaß zurückgehen. Angesichts des teuren Öls werde erst dann „mit Teuerungsraten von weniger als drei Prozent zu rechnen sein“, wie es im aktuellen Monatsbericht der Deutschen Bundesbank heißt. Auch Milchprodukte werden deutlich teurer, wie die größte deutsche Molkerei Nordmilch am Montag erklärte.

Im Schnitt des Jahres würden die Preise um 3,0 Prozent steigen, schreiben die Experten in Frankfurt am Main. Rechne man die Energie heraus, liege die Rate nur bei 1,7 Prozent. Im Laufe des nächsten Jahres könne sich der Preisanstieg auf knapp zwei Prozent ermäßigen, „falls nicht neue Belastungen hinzukommen“, wie es weiter heißt. Aus derzeitiger Sicht deute sowohl kurzfristig als auch in den kommenden Monaten vieles auf stärker steigende Preise hin, befindet die Bundesbank.

Für Käse und Butter müssen Verbraucher künftig tiefer in die Tasche greifen. Der Nordmilch-Konzern als größtes Molkereiunternehmen hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Wochen auf Großhandelsniveau um bis zu 18 Prozent höhere Preise für Käse durchgesetzt. Auch bei Butter seien demnächst höhere Preise zu erwarten. Wie die Milchpreise sich entwickelten, sei hingegen noch nicht klar. Nordmilch will seinen Bauern im Laufe des Jahres höhere Preise für die angelieferte Milch zahlen. Konkrete Angaben machte die Molkerei jedoch nicht. Die Milchpreise waren im Handel zuletzt nach Protesten der Milchbauern auf breiter Front gestiegen. Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) will noch in dieser Woche auf Spitzenebene mit Biobauern und Molkereien zusammentreffen, um Lösungsmöglichkeiten im Milchstreit auszuloten. Seehofer komme an diesem Dienstag zum Milchgipfel mit Biobauern zusammen, hieß es am Montag aus dem Bundesagrarministerium in Berlin. Am Mittwoch ist ein Treffen mit Vertretern der Molkereien geplant. Die Milchbauern fordern langfristig höhere Preise für Milch. brö/dpa

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