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Wirtschaft: Verhandlungen um Fiat-Rettung drohen zu scheitern

Streit zwischen Ministerpräsident Berlusconi und Management

Mailand (mab/HB). Die Verhandlungen zwischen dem Krisenkonzern Fiat, der italienischen Regierung und den Gewerkschaften über einen sozialverträglichen Abbau von Arbeitsplätzen stehen kurz vor dem Scheitern. Die Stimmung unter den Teilnehmern hat sich erheblich eingetrübt, nachdem es zwischen dem Management des Autoherstellers und Ministerpräsident Silvio Berlusconi zu einem offenen Schlagabtausch gekommen ist. Als „deplatziert und unverständlich“ bezeichnete das Unternehmen Äußerungen des Premiers, wonach die Probleme Fiats mit einer „geeigneten Führungsmannschaft lösbar“ wären. Berlusconi brachte als potenziellen Präsidenten für Fiat den aktuellen Chef des ebenfalls zum Konzern gehörigen Sportwagenherstellers Ferrari, Luca Cordero di Montezemolo, ins Spiel.

Die FiatAutosparte hatte angesichts der schwersten Absatzkrise seiner Geschichte im Oktober angekündigt, zwei Werke in Italien vorläufig zu schließen und 8100 Mitarbeiter für mindestens ein Jahr zu beurlauben. Dagegen laufen Betroffene und Gewerkschaften seit Wochen Sturm. Sie drängen die Regierung, sich mit öffentlichen Geldern an dem Unternehmen zu beteiligen. Pläne für eine solche Teilverstaatlichung gab es seitens der Regierung, sie scheinen aber mittlerweile wegen der Ablehnung der Gläubigerbanken und des strategischen Partners General Motors sowie einer Unvereinbarkeit mit europäischen Regeln ad acta gelegt worden zu sein. Fiat hat seinen Hausbanken versprochen, die Nettoverschuldung bis zum kommenden Frühling von 5,8 Milliarden Euro auf 3,6 Milliarden Euro zu senken. Dazu müsste der Konzern aber Unternehmensteile, wie die Versicherung Toro, versilbert.

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