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Verhandlungen: Zähes Ringen zwischen Telekom und Verdi

Verdi mauert und die Telekom bewegt sich bei den Verhandlungen um die Auslagerung von 50.000 Stellen mit Mini-Schritten. Sollten es zu keiner Einigung kommen, will die Gewerkschaft die Urabstimmung herbeiführen.

Mayschoß - Auf einer Protestkundgebung von rund 1000 Telekom-Beschäftigten am Verhandlungsort im rheinland-pfälzischen Mayschoß drohte Verdi erneut mit einer Ausweitung der Protestaktionen. "Wir stehen vor einer geschichtlichen Auseinandersetzung, wir werden uns wehren und lassen nicht mit uns Schlitten fahren", sagte Verdi-Verhandlungsführer Lothar Schröder. Er kündigte zugleich eine Fortsetzung der Warnstreiks an. "Wenn wir damit nicht zurecht kommen, gehen wir in die Urabstimmung".

Vom Verdi-Bundesvorstand hatte die Verhandlungsdelegation am Dienstagabend eine Genehmigung zur Vorbereitung der Urabstimmung erhalten. Die Gewerkschaft wendet sich weiterhin entschiedenen gegen die Pläne der Telekom, 50.000 Stellen zu verschlechterten Bedingungen in drei Service-Gesellschaften auszulagern. Dort sollen die Beschäftigte länger und für weniger Geld arbeiten. Verdi fordert einen tariflichen Auslagerungsschutz.

Gellendes Pfeifkonzert

Der Bonner Konzern, der unter dem hohem Druck steht, die Kosten zu senken und den Service zu verbessern, hatte angeboten, gegen eine stufenweise Kürzung der Gehälter um zwölf Prozent und eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 34 auf 38 Stunden den Kündigungsverzicht bis 2010 zu verlängern und auf einen Verkauf der neuen Gesellschaften zu verzichten. Der kommissarische Personalvorstand und Finanzchef der Telekom, Karl-Gerhard Eick, zeigte sich weiterhin kompromissbereit. Die Angebote zur Nachbesserung bezeichnete Verdi als unzulänglich und Verschleppungstaktik.

Eick rechtfertigte vor den protestierenden Telekom-Beschäftigten in Mayschoß die Umbaupläne des Vorstands. Es ginge bei den Gesprächen darum, die Voraussetzungen zur Sicherung von 50.000 Arbeitsplätzen zu schaffen, sagte er unter einem gellenden Pfeifkonzert. Dabei sei es notwendig, dass neue Mitarbeiter künftig zu ähnlichen Konditionen eingestellt würden wie bei den Wettbewerbern des Unternehmens. (tso/dpa)

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