Wirtschaft: Vermarktungsrechte: Fünf Autofirmen an Formel 1-Anteilen von Ecclestone interessiert

Die Verhandlungen über einen Einstieg der Kirch-Gruppe beim Medienkonzern EM.TV werden fortgesetzt. "Wir sind weiter im Gespräch", erklärte am Donnerstag ein Sprecher der EM.TV Merchandising AG in München. Am Mittwoch war, wie berichtet, die Frist der Exklusiv-Verhandlungen über einen Einstieg der Kirch-Gruppe bei EM.TV ausgelaufen. Die Kirch-Gruppe will sich im Rahmen einer Allianz der beiden Unternehmen 25 Prozent der Stimmrechte bei EM.TV sichern. Für eine Beteiligung an der Formel 1 soll EM.TV von Kirch zudem eine Finanzspritze in Milliardenhöhe erhalten. EM.TV gilt vor allem wegen seiner Formel 1-Beteiligung als Übernahmekandidat. Die Münchner hatten im vergangenen Jahr an der Formel 1-Holding Slec, in der die Vermarktungsrechte für die Rennsportserie gebündelt sind, die Hälfte der Anteile für etwa 3,5 Milliarden Mark von Formel 1-Impresario Bernie Ecclestone übernommen. Eine vereinbarte Option könnte EM.TV zwingen, für rund eine Milliarde Dollar einen weiteren 25-Prozent-Anteil zu übernehmen. An diesen 25 Prozent sind nun offenbar fünf Autohersteller interessiert. Die Londoner "Times" schrieb am Donnerstag, dass Ecclestone einen Teil der Slec-Anteile an BMW, Mercedes, Renault, Ferrari und Jaguar abgeben wolle. "Wir wollen, dass das so schnell wie möglich über die Bühne geht", wurde Ecclestone zitiert. "Diese Autofirmen haben enorm in die Formel 1 investiert, und sie wollen die Garantie, dass ihr Geld und der Sport sicher sind." BMW- und Daimler-Chrysler Sprecher sagten dazu auf Anfrage, man sei daran interessiert, dass die Formel 1 dauerhaft erhalten bleibt. Die fünf genannten Firmen sind alle in der Formel 1 engagiert und kennen sich aus der gemeinsamen Lobbyarbeit im europäischen Autoverband. Das unterscheidet sie von Honda und Toyota, die zwar auch in die Formel 1 investieren, aber nicht mit den Europäern um die Anteile an Ecclestones Firma bieten.

alf