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Wirtschaft: VEW bestätigt Gespräche

DÜSSELDORF (ews/jsn/HB).Das Energie- und Umweltunternehmen VEW AG, Dortmund, hat Gespräche über eine Allianz mit der britischen Eastern Group, einer der größten britischen Elektrizitäts- und Gasgesellschaften, bestätigt.

DÜSSELDORF (ews/jsn/HB).Das Energie- und Umweltunternehmen VEW AG, Dortmund, hat Gespräche über eine Allianz mit der britischen Eastern Group, einer der größten britischen Elektrizitäts- und Gasgesellschaften, bestätigt.VEW-Sprecher Jochen Drath betonte am Montag jedoch, "Dramatik ist nicht angebracht".VEW führe auch Gespräche mit anderen potentiellen Partnern.VEW müsse sich vergrößern, um sich im verschärfenden europäischen Wettbewerb behaupten zu können.Der "Sunday Telegraph" hatte berichtet, Eastern Group erwäge den Kauf von VEW.

Die Lieblingspartnerschaft wäre wohl ein Zusammenrücken von VEW und Energie Baden-Württemberg AG (EnBW).Durch einen Aktientausch könnten diese Energieversorger, die beide im kommunalen Mehrheitsbesitz stehen, zumindest die bestehenden Größennachteile zu den beiden deutschen Spitzenreitern RWE Energie AG und Preussenelektra abbauen.Die Viag-Tochter Bayernwerk AG, auf dem dritten Platz in der deutschen Rangliste der Stromerzeuger, ist aber gleichfalls an einem Aktientausch mit EnBW interessiert; zugleich besitzt Bayernwerk Anteile an der VEW AG, die sich auf mehr als 12 Prozent summieren.

Bei der Privatisierung des Landesanteils an der EnBW - Baden-Württemberg besitzt Anteile von 25,18 Prozent - liegt derzeit aber Frankreichs Stromgigant Electricité de France (EdF) besonders günstig im Rennen, denn der von den Franzosen versprochene Eintrittspreis in der Größenordnung von fünf Mrd.DM wird sowohl vom Viag-Konzern als auch von der VEW als viel zu hoch betrachtet.Möglicherweise kommt es am Ende zu einer Partnerschaft zwischen Preussenelektra und Bayernwerk.In der Vergangenheit hat es jedoch schon Spekulationen gegeben, daß die Nummer eins in Deutschland, die RWE Energie AG, die VEW schlucken könnte.

Die Spielräume in Dortmund für unternehmerische Allianzen haben sich inzwischen vergrößert; die Hauptversammlung hat der Abschaffung der Mehrstimmrechte der kommunalen Aktionäre zugestimmt.Die kommunalen Eigentümer halten nun 56,58 Prozent des Grundkapitals.Die Kommunen müssen aber auch überzeugt werden, daß durch Allianzen mit ausländischen Unternehmen Mitgestaltungsmöglichkeiten bei der VEW nicht allzusehr beschnitten werden.

Daher erscheint ein Kauf von VEW durch Eastern wenig wahrscheinlich; es sei denn, das britische Unternehmen würde einen schon gigantischen Kaufpreis zahlen.Im Gegensatz zur EdF, die hierzulande Absatzmärkte für den eigenen Kernkraftstrom dauerhaft erschließen will, dürfte Eastern den Eintrittspreis auf dem umkämpften deutschen Energiemarkt aber ohne einen strategischen Aufpreis in Milliardenhöhe bewerten.

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