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Wirtschaft: Viel Arbeit auf dem Berliner Bau

40 Prozent mehr Umsatz und zusätzliche Stellen

Berlin - Die Bauwirtschaft in Berlin und Brandenburg hat in den ersten drei Monaten des Jahres stark zugelegt. Der Umsatz im Bauhauptgewerbe der Region stieg um fast 40 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro im Vergleich zum ersten Quartal 2010. Auch die Zahl der Arbeitnehmer nahm um sechs Prozent auf 31 200 zu, die geleisteten Arbeitsstunden gingen um 30 Prozent nach oben. Zwar gab es bei den Aufträgen insgesamt im ersten Quartal einen kräftigen Schub. In Berlin waren sie im März aber wieder deutlich rückläufig.

Getragen wurden die Zuwächse in erster Linie vom Wirtschafts- und Wohnungsbau. „Der öffentliche Bau enttäuschte“, sagte der Präsident des Bauindustrieverbandes, Peter Teßmer, am Donnerstag in Berlin. Das spiegeln auch die Zahlen des Vorjahres. 2010 legte die Bauwirtschaft in Berlin und Brandenburg beim Auftragseingang (plus 8,3 Prozent), beim Umsatz (plus 4,4 Prozent) und bei den Arbeitnehmern (plus 3,7 Prozent) zu. Doch während Wirtschafts- und Wohnungsbau einen Zuwachs von jeweils rund sechs Prozent erreichten, kam der öffentliche Bau trotz der Konjunkturprogramme nur auf ein Plus von 1,8 Prozent. „Vor allem im Straßen- und im öffentlichen Tiefbau gingen die Umsätze stark zurück“, sagte Teßmer.

Für 2011 ist die Branche auch aufgrund des starken ersten Quartals zuversichtlich. „Der Optimismus bei den Baufirmen ist derzeit größer als die Skepsis“, sagt der Vizepräsident des Verbands, Wolfgang Frey. Allerdings schauten die Betriebe mit Spannung darauf, was Bund, Länder und Kommunen 2011 für Bauinvestitionen ausgeben werden. „Die Steuermehreinnahmen sollten auch neue Spielräume für mehr Investitionen in die Infrastruktur ermöglichen“, meinte Frey.

Ein Fünftel der Baufirmen in Berlin und Brandenburg will das Personal künftig aufstocken (2010: 15 Prozent). Nur noch sechs statt zehn Prozent wollen in diesem Jahr Stellen abbauen. Das ergab die jüngste Konjunkturumfrage des Verbands unter 150 Betrieben. Mit knapp 57 Prozent (2010: 38 Prozent) sind mehr Firmen mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden als noch vor einem Jahr.

Der Verband bleibt dennoch vorsichtig. „Wir halten es nach wie vor für möglich, dass unsere Branche Ende 2011 vielleicht doch nur eine Schwarze Null erreicht“, sagte Teßmer. Jahel Mielke

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