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Wirtschaft: Vivendi will Wassergeschäft verkaufen

Berlin/Paris (mo/fo). Der französisch-amerikanische Mischkonzern Vivendi Universal hat zurzeit keine Absichten, sich aus dem Berliner Wassergeschäft zurückzuziehen.

Berlin/Paris (mo/fo). Der französisch-amerikanische Mischkonzern Vivendi Universal hat zurzeit keine Absichten, sich aus dem Berliner Wassergeschäft zurückzuziehen. Spekulationen über einen Ausstieg der Franzosen aus der Berlinwasser Holding AG (BWH) wies Holding-Sprecher Burkhard Wölki am Dienstag klar zurück. Es gebe derzeit keinen Anhaltspunkt für einen Rückzug. Die Sparte Vivendi Environnement ist gemeinsam mit dem Energiekonzern RWE und – zu geringeren Teilen - der Allianz mit insgesamt 49,9 Prozent an der Berlinwasser Holding beteiligt. Die übrigen 50,1 Prozent der Holding gehören dem Berliner Senat.

Der französische Mischkonzern hatte am Montagabend angekündigt, sich demnächst von der Mehrheit an seiner Wasser- und Umwelttechniksparte zu trennen. Die daraus zu erwartenden Milliardenerlöse sollen zum Abbau der Schulden genutzt werden. Der Schuldenberg wird mit rund 30 Milliarden Euro bis 35 Milliarden Euro veranschlagt. Geplant ist, dass der Anteil an Vivendi Environnement, der Umwelt- und Wassersparte des Konzerns, von zurzeit rund 63 Prozent auf knapp über 40 Prozent sinken soll.

Investoren fordern von Vivendi-Konzernchef Jean-Marie Messier seit langem einen Abbau der Schulden. Sinkt die Beteiligung an der Umweltsparte auf unter 50 Prozent, muss die Muttergesellschaft Vivendi Universal die Schulden nicht mehr in der Bilanz aufführen.

Der Essener Energiekonzern RWE wies am Dienstag Spekulationen zurück, wonach er die zum Verkauf vorgesehenen Anteile am Wasser- und Umweltgeschäft von Vivendi übernehmen werde.

Ungeachtet dessen halten sich in Berlin hartnäckig Gerüchte, dass früher oder später einer der beiden maßgeblichen Privatinvestoren der Wasserholding dennoch den Rückzug antreten wird. Zu unkoordiniert, berichten Mitarbeiter in Berlin, verlaufe die Zusammenarbeit der beiden Konzerne in der privaten Beteiligungsgesellschaft. Sogar von gegenseitiger Blockade ist die Rede. Der Senat denkt darum bereits daran, den Vorstand von Wasserholding und Wasserbetrieben - eine Holdingtochter - wieder in eine Hand zu legen. Immer deutlicher wird außerdem, dass das Engagement in Berlin für RWE und Vivendi ein Zuschussgeschäft ist. Erst Anfang Mai bewilligten die Konzerne der Holding eine 158 Millionen Euro Bürgschaft.

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