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Wirtschaft: Volkswagen hängt alle ab

Größter deutscher Konzern vor Eon und Daimler.

Berlin - Kein einziges der 100 größten deutschen Unternehmen hat seinen Sitz in Ostdeutschland (ohne Berlin). Mit Abstand die meisten Konzerne sind in Bayern (26) und Nordrhein-Westfalen (25) angesiedelt. Wie die Beratungsfirma Ernst & Young (EY) am Sonntag in einer Studie über die größten börsennotierten Unternehmen weiter mitteilte, ist „Volkswagen eine Klasse für sich“. In den ersten neun Jahresmonaten kam der Wolfsburger Konzern auf einen Umsatz von 146 Milliarden Euro; auf den weiteren Plätzen folgen Eon (89 Milliarden) und Daimler mit 86 Milliarden Euro. Und mit 8,6 Milliarden Euro erreichte VW auch den höchsten Gewinn. Es folgen BMW mit sechs und BASF mit 5,6 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen.

Gemessen am Verhältnis des Gewinns zum Umsatz war die Deutsche Börse mit einer Marge von sagenhaften 40 Prozent am profitabelsten. Auch SAP, Pro Sieben Sat1 und der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport waren mit jeweils 23 Prozent überdurchschnittlich erfolgreich. Im Durchschnitt aller 100 Unternehmen lag die Umsatzrendite mit 6,9 Prozent leicht unter dem Vorjahreniveau (7,1 Prozent). EY zufolge „brummt bei vielen Unternehmen das operative Geschäft“, doch der starke Euro habe „einen Teil dieses Erfolgs zunichtegemacht“. Die europäische Gemeinschaftwährung hat gegenüber allen wichtigen ausländischen Währungen an Wert gewonnen, was im Ausland erzielte Umsätze bei der Umrechnung in Euro abwertet und deutsche Produkte im Ausland teurer macht. Insgesamt lag das operative Ergebnis der 100 Top-Unternehmen in den ersten neun Monaten bei 77 Milliarden Euro und damit um eine Milliarde unter dem Wert des Vorjahreszeitraums.

Die Zahl der Mitarbeiter stieg marginal auf 4,7 Millionen. Auch bei dieser Kennziffer führt Volkswagen mit 570 000 vor der Deutschen Post (434 000) und Siemens (362 000). Mit einem Plus um 26 Prozent gab es den größten Stellenaufbau bei Kabel Deutschland, was unter anderem mit der Festanstellung von Leiharbeitnehmern erklärt wird. 2014 sei kaum mit zusätzlichen Arbeitsplätzen zu rechnen, da die Unternehmen „auf eine schlanke und schlagkräftige Organisation setzen“, meint EY. Alfons Frese

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