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Volkswagen: Wirbel um Pischetsrieders Vertragsverlängerung

Kurz vor einer entscheidenden Aufsichtsratssitzung gibt wieder Spekulationen um VW-Chef Bernd Pischetsrieder: Wird sein Vertrag nun doch vorzeitig verlängert?

Wolfsburg/Hamburg - Laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung" seien sich die Großaktionäre über die Vertragsverlängerung des 58-jährigen Konzernlenkers einig. Auch die Arbeitnehmerseite dürfte mehrheitlich für Pischetsrieder stimmen, hieß es. Das Unternehmen äußerte sich nicht.

Am Wochenende hatte es in Medienberichten noch geheißen, die Entscheidung solle aufgeschoben werden, weil wegen Widerstandes aus den Reihen der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat die notwendige Zwei- Drittel-Mehrheit nicht zu erreichen sei. Die "FAZ" schrieb nun, möglicherweise werde die Arbeitnehmerseite vorschlagen, den Vertrag des VW-Chefs nur um drei statt der üblichen fünf Jahre zu verlängern.

In einem ungewöhnlichen Schritt solle zugleich ein Sonderausschuss eingesetzt werden, der Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch genauer auf die Finger schauen solle, berichtete das Blatt weiter. Der Ausschuss im Aufsichtsgremium würde darüber wachen, dass alle VW-Aktionäre gleich behandelt würden.

Piëch sitzt zugleich im Aufsichtsrat des neuen Volkswagen- Großaktionärs Porsche. Die Piëch-Familie ist ein wichtiger Anteilseigner von Porsche. Durch den Sonderausschuss solle verhindert werden, dass Porsche Entscheidungen zu Lasten von Volkswagen durchsetzen könne. Die Porsche AG, die 21 Prozent der stimmberechtigten VW-Aktien besitzt, dürfe gegenüber anderen Aktionären nicht bevorzugt werden. Auf die Gefahr einer Interessenkollision aus Piëchs Doppelrolle bei VW und Porsche hätten Finanzinvestoren und Fonds-Verwalter immer wieder hingewiesen, schreibt die "FAZ" weiter. Piëch selbst sei äußerst verärgert.

Der Vertrag von Pischetsrieder läuft noch bis zum Frühjahr 2007. Den Branchen-Gepflogenheiten gemäß wird aber gewöhnlich ein Jahr vor Auslaufen des Vertrags über eine Verlängerung entschieden. Der Aufsichtsrat trifft sich am Dienstag am Vorabend der Hauptversammlung in Hamburg, bei der es vor allem um das anstehende Sanierungsprogramm für die ertragsschwache Kernmarke VW geht. (tso/dpa)

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