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Wirtschaft: Von Expertise profitieren

Der VBKI setzt sich verstärkt für die Start-up-Szene ein.

Von Maris Hubschmid

Als bislang jüngster Präsident des VBKI hat Markus Voigt sich vorgenommen, junge Unternehmer stärker in den Blick zu rücken. „Wir sehen uns als Schnittstelle zwischen Old und New Economy“, sagt der 47-Jährige. „Die Jungen können von der Expertise der Erfahreneren profitieren.“

In einem ersten Schritt hat der Verein deshalb einen Ausschuss für Start-ups ins Leben gerufen. Darin sollen Gründer, Vertreter alteingesessener Firmen und potenzielle Kapitalgeber alle vier bis sechs Wochen diskutieren, wie die Szene vorangebracht werden kann. „Gezaubert wird selten“, sagt Voigt. „Unsere Mitglieder kennen sich aus in Bereichen wie Controlling, Recht oder Finanzierung.“ Für den Vorsitz hat er mit Christoph Maire einen der wichtigsten Business Angels Berlins gewonnen.

Der Netzwerkgedanke war auch Grundlage der Tagung gründerzeit21, die der VBKI im Dezember erstmalig mit der Weberbank und dem Tagesspiegel veranstaltete. Unter dem Motto „Ideen – Kapital – Kontakte“ diskutierten 21 Referenten und 200 Gäste, wie Firmen an Kapital kommen und was Geldgeber überzeugt. Thema war daneben auch, inwiefern die Politik gefordert ist. „Die sollte sich das Potenzial häufiger vor Augen führen“, sagt Voigt.

Bereits im Juli lud der Verein deshalb die damalige Wirtschaftssenatorin Sybille von Obernitz und 20 vermögende Berliner auf Erkundungstour ein. Sechs Start-ups bekamen die Chance, sich vorzustellen. „Zwei Teilnehmer haben unmittelbar danach siebenstellige Beträge investiert“, sagt Voigt.

Geldgebern dabei die Angst vor dem Risikokapital zu nehmen, die nach der Internetblase Anfang der Zweitausenderjahre tief verwurzelt ist, ist vielleicht die größte Herausforderung. Weil sich Appelle am besten mit Argumenten untermauern lassen, gab der Verein 2012 das „VBKI Gründerbarometer“ in Auftrag, das erstmals Zahlen zur Szene liefert. Es zeigt: Die Branche will weiter investieren und Arbeitsplätze schaffen. Überzogene Ansprüche hat sie nicht – ein Großteil der Befragten will anfangs mit 10 000 bis 25 000 Euro auskommen. Dass es dem VBKI dabei nicht allein um den eigenen Nachwuchs geht, beweist wohl die Bandbreite des Engagements. „Sämtliche Aktivitäten folgen der Frage: Wie können sich die Wirtschaftszweige gegenseitig befruchten?“, sagt Voigt. „Wenn wir unsere Stadt voranbringen, profitieren am Ende wir alle.“Maris Hubschmid

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