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Berlin braucht Wohnungen. Vonovia und Deutsche Wohnen verwalten zusammen 150.000 Wohnungen in der Hauptstadt.

© imago/CHROMORANGE

10.000 neue Wohnungen in Berlin: Vonovia provoziert Wettbewerber

Der Dax-Konzern Vonovia hat im Tagesspiegel-Interview angekündigt, 10.000 neue Wohnungen in Berlin bauen zu wollen. Der Wettbewerber Deutsche Wohnen, den Vonovia übernehmen will, spricht von "Augenwischerei"

Die Ankündigung des Wohnungskonzerns Vonovia, 10 000 Wohnungen in Berlin bauen zu wollen, stößt auf große Vorbehalte des Wettbewerbers Deutsche Wohnen. Diesen will Vonovia für 14 Milliarden Euro feindlich übernehmen. „Die Ankündigung von Vonovia, 10 000 Wohnungen in zehn Jahren in Berlin bauen zu wollen, ist Augenwischerei“, sagte Deutsche-Wohnen-Sprecherin Manuela Damianakis dem Tagesspiegel. „Es wäre nur realistisch, wenn Vonovia die Deutsche Wohnen und deren Grundstücke und Neubaupläne übernehmen würde. Davon gehen wir aber nicht aus.“

Vonovia-Vorstandsmitglied Klaus Freiberg hatte im Tagesspiegel-Interview gesagt, der Dax-Konzern wolle im Fall einer geglückten Übernahme in den kommenden zehn Jahren bundesweit 20 000 Wohnungen neu bauen, davon die Hälfte in Berlin. Dies sei zu Preisen von 1700 bis 1800 Euro pro Quadratmeter möglich.

Die Offerte von Vonovia – für elf Deutsche-Wohnen- Titel soll es sieben Vonovia-Aktien und 83,14 Euro in bar geben – läuft noch bis zum 26. Januar. Der Vorstand der Deutsche Wohnen hat seinen Aktionären empfohlen, den Deal abzulehnen, unter anderem weil der Preis zu niedrig sei. Vonovia braucht mindestens 50 Prozent der Deutsche-Wohnen- Aktien. Bis Mittwoch waren dem Wohnungsriesen, der 370 000 Wohnungen in Deutschland verwaltet, aber erst knapp acht Prozent sicher.

Deutsche Wohnen will rund 8000 Wohnungen bauen

Deutsche Wohnen sei als Grundstückseigentümer deutlich weiter mit den Planungen als Vonovia, sagte Sprecherin Damianakis. „Wir haben 13 Regionen in Deutschland identifiziert, wo wir in den kommenden zehn Jahren mit regionalen Partnern einige tausend neue Wohnungen bauen werden – 7500 bis 8000 davon in Berlin. Aktuell setzen wir den Neubau von 1000 Wohnungen um – in Charlottenburg, Spandau und in Potsdam-Babelsberg.“ Man könne in Berlin nur preiswert für eine Mittelschicht bauen, wenn man schon ein Grundstück habe. „Wir haben in Potsdam-Babelsberg für 2150 Euro pro Quadratmeter gebaut – in hoher Qualität, aber kein Luxus.“ 1700 bis 1800 Euro, wie sie Vonovia plane, seien nur mit niedrigstem Standard möglich, „ohne Keller, ohne Balkon und Außenanlagen“.

Zu den Chancen von Vonovia, die Mehrheit an der Deutsche Wohnen zu erlangen, sagte Damianakis: „Unser Eindruck aus den bisher geführten Gesprächen mit unseren Investoren ist sehr positiv. Der ganz überwiegende Teil der Investoren, mit denen wir gesprochen haben, präferiert eine eigenständige Deutsche Wohnen oder hält das Angebot für unattraktiv.“

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