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Für das Bochumer Opelwerk sieht es rabenschwarz aus.

© dpa

Vor der Entscheidung: Die Zukunft von Opel "steht Spitz auf Knopf"

Bis Ende Februar wollen GM und Arbeitnehmervertreter sich einigen, wie es mit Opel weitergeht. Das wäre wichtig für den neuen Unternehmenschef Karl-Thomas Neumann. Doch es sieht nicht gut aus.

General Motors will noch im Laufe dieser Woche eine Einigung mit der Gewerkschaft über ein neues Sparpaket für Opel unter Dach und Fach bringen. „Wir hoffen, dass wir den Abschluss bis zum Monatsende hinbekommen“, sagte GM-Vize Steve Girsky am Montag in Barcelona. Girsky leitet auch den Opel-Aufsichtsrat. Mit einer Einigung noch im Februar will die Konzernmutter erreichen, dass der neue Opel-Chef Karl- Thomas Neumann am 1. März unbelastet an die Arbeit gehen kann.

In Kreisen der IG Metall hieß es am Montag, in diesen Tagen werde „ständig und auf allen Ebenen verhandelt“. Dabei gehe es zu wie bei Tarifverhandlungen: „Es steht Spitz auf Knopf“, sagte ein Gewerkschafter auf Anfrage. Und wenn man bis Ende Februar keinen Kompromiss habe, könne man wie eben auch bei Tarifverhandlungen einfach die Uhr anhalten und so die Verhandlungen in den März hinein fortsetzen.

IG Metall, Betriebsrat und Opel-Management ringen seit Monaten um ein Konzept, um einerseits Geld zu sparen und andererseits die Werke in Rüsselsheim, Bochum, Kaiserslautern und Eisenach mittelfristig zu sichern. GM hat im abgelaufenen Jahr in Europa mit den beiden Marken Opel und Vauxhall einen Verlust von 1,8 Milliarden Dollar eingefahren, das war fast drei Mal so viel wie im Jahr zuvor.

Um die Kosten zu senken, will GM die Fahrzeugproduktion in Bochum mit gut 3500 Beschäftigten spätestens Ende 2016 dichtmachen. Die Arbeitnehmervertreter wollen den Standort für die Fertigung von Zulieferteilen erhalten.

Das Unternehmen verlange dagegen von Betriebsrat und IG Metall, dass die dem Abbau von bis zu 3000 Arbeitsplätzen bis 2016 zustimmen, kritisierte der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel nach einer Betriebsversammlung. Außerdem sollten sie auf die Auszahlung von Tariferhöhungen bis mindestens 2015 verzichten. „Der Standort Bochum muss entwickelt und nicht abgewickelt werden“, sagte Einenkel.

Am Rande der aktuellen Verhandlungen hieß es in Kreisen der IG Metall, „es ist schwierig, verbindliche Zusagen zu kriegen“. Ohne solche Zusagen auch für Bochum werde es aber keinen Kompromiss geben. „Bochum aber einfach rasieren, ist zu kompliziert und teuer – das haben die inzwischen auch kapiert“, sagte ein Gewerkschafter über das GM–Management. (mit rtr)

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