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Wirtschaft: VW zahlt seinen Aktionären mehr Dividende

VW-Chef Ferdinand Piëch hat in seinem letzten Amtsjahr noch einmal einen Rekordgewinn abgeliefert. Der Volkswagen-Konzern steigerte seinen Umsatz 2001 um 6,5 Prozent auf 88,5 Milliarden Euro und erhöhte den Nettogewinn um 12 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro.

VW-Chef Ferdinand Piëch hat in seinem letzten Amtsjahr noch einmal einen Rekordgewinn abgeliefert. Der Volkswagen-Konzern steigerte seinen Umsatz 2001 um 6,5 Prozent auf 88,5 Milliarden Euro und erhöhte den Nettogewinn um 12 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Diese Werte lagen etwa im Rahmen der Analystenerwartungen. VW bestätigte am Dienstag auch eine Befürchtung vieler Experten: Der Konzern verzichtete in seiner Mitteilung auf den üblichen Ausblick zur Geschäftsentwicklung. Der Vorstand wird das Jahresergebnis auf der Bilanzpressekonferenz am 12. März erläutern; dann sind auch erste Angaben und ein Ausblick für das laufende Geschäftsjahr zu erwarten.

Bereits am heutigen Mittwoch stellt die Daimler-Chrysler AG in Stuttgart ihre Bilanz für 2001 vor. Spekulationen über auch in diesem Jahr auflaufende Verluste bei Chrysler hatten die Daimler-Aktie in den vergangenen Tagen stark unter Druck gesetzt. Das setzte sich am Dienstag fort: Bis zum Abend verlor das Papier 4,5 Prozent auf 40,63 Euro. Damit hat die Aktie seit Jahresbeginn rund ein Fünftel ihres Wertes verloren.

Branchenexperten rechnen bei Volkswagen mit einem schweren Jahr vor allem in Deutschland. Die Marke VW hat in ihrem Heimatmarkt bereits 2001 kräftig Federn lassen müssen und mit einem Absatzminus von mehr als 10 Prozent Marktanteil eingebüßt. Vor allem dank des Wachstums bei der Tochter Audi brachte es der Konzern im Gesamtjahr mit 5,1 Millionen Autos weltweit immer noch auf ein minimales Verkaufsplus. Für dieses Jahr wollte sich auch der künftige VW-Chef Bernd Pischetsrieder nicht festlegen. Der Konzern wolle Marktanteile gewinnen, sagte er dem "Handelsblatt" lediglich. Ähnlich äußerte sich AudiVertriebsvorstand Georg Flandorfer, der für 2002 in Europa einen um fünf Prozent schrumpfenden Markt voraussagt. An der Börse überwog die Unsicherheit. Nach einem kurzen Hoch rutschte die Aktie ins Minus.

Das Rekordergebnis will VW zu einer moderaten Dividendenerhöhung nutzen. Für Stammaktien sollen 1,30 Euro nach 1,20 Euro im Vorjahr ausgeschüttet werden. Vorzugsaktionäre sollen 1,36 Euro statt 1,26 Euro bekommen, schlägt der Vorstand vor. Im vergangenen Jahr hatte die VW-Spitze mit einem zu niedrigen Dividendenvorschlag im Aufsichtsrat auf Granit gebissen. Das Land Niedersachsen als Großaktionär forderte angesichts des damaligen Gewinnsprungs einen deutlichen Nachschlag.

2001 hat der Konzern vor Steuern 4,4 Milliarden Euro verdient, ein Plus von 6,5 Prozent. Darin enthalten sind noch einmal rund 100 Millionen Rückstellungen für die europäische Altautorichtlinie, die im vergangenen Jahr das Ergebnis weit deutlicher gedrückt hatten. Die Bruttoumsatzrendite liegt damit bei fünf Prozent und ein gutes Stück von jenen 6,5 Prozent entfernt, die sich Piëch für das Ende seiner Amtszeit vorgenommen hatte. VW hatte aber früh angekündigt, dass man dieses Ziel nicht um jeden Preis erreichen wolle. Positiv fällt in der Mitteilung der starke Anstieg des Cash Flow auf. Er stieg im Autogeschäft um mehr als ein Fünftel auf acht Milliarden Euro. Gleichzeitig wurde dieser Bereich allerdings nicht mehr ganz so üppig mit Investitionen bedacht wie in früheren Jahren. Sie gingen um 14,4 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro zurück.

stw, HB

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