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Wirtschaft: Wachstum auf Pump

Geldgeber vertrauen noch in die Wirtschaftskraft der USA

Die USA sind die wirtschaftlich stärkste Macht der Welt. Diese Macht wird teuer erkauft. Die Gesamtverschuldung der Vereinigten Staaten, also die Verschuldung der Privaten, der Unternehmen und nicht zuletzt des Staates, wuchs im Jahr 2002 auf die gigantische Summe von 30 Billionen Dollar. Und weil Präsident George W. Bush die Konjunktur ankurbeln will, kommen jetzt noch 400 Milliarden Dollar neue Schulden hinzu. Allein die Auslandsverschuldung steigt 2003 mit 1200 Milliarden Dollar auf elf Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes.

Trotzdem sind die USA kein Pleitekandidat. Staatsanleihen zur Finanzierung des Wachstumsprogramms sind gefragt wie nie. Private Geldgeber sind also bereit, dem amerikanischen Staat Geld nach Bedarf zu leihen. Die Anlage wird zwar derzeit schlecht verzinst (bei fünf Jahren Laufzeit sind es gerade mal zwei Prozent). Dafür ist sie aber sicherer als die nervöse Börse. Auch die staatliche Auslandsverschuldung ist für die USA kein Problem, denn die Zinszahlungen von 58 Milliarden Dollar könnten bequem aus den Währungsreserven von 75 Milliarden Dollar bestritten werden.

Betrachtet man jedoch die gesamte Verschuldung der USA im Ausland, stellt sich die Situation schon kritischer dar. Das Land lebt über seine Verhältnisse, weil es seit Jahren viel mehr importiert als es an das Ausland verkauft. Allein um ihr jährlich mit rund zehn Prozent wachsendes Leistungsbilanzdefizit auszugleichen, müssen die USA an jedem Werktag fast zwei Milliarden Dollar Anlagekapital aus dem Ausland anziehen. Das ist so lange kein Problem, wie ausländische Geldgeber ihr Vertrauen in die Wirtschaftskraft der USA nicht verlieren. fo/dr

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