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Wachstum: Vor Tablet-PC legt Apple Rekordzahlen vor

Die Kunden bleiben dem Computerkonzern Apple auch in wirtschaftlich schweren Zeiten treu. Mehr noch: Im abgelaufenen Vierteljahr verkaufte der kalifornische Hersteller mehr Mac-Rechner und iPhones als je zuvor. Der Konzern will sich darauf nicht ausruhen.

Im wichtigen Weihnachtsquartal verdiente der Konzern knapp 3,4 Milliarden Dollar (rund 2,4 Milliarden Euro) und damit 50 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Der Umsatz stieg um ein Drittel auf 15,7 Milliarden Dollar. Aufs Jahr hochgerechnet sei Apple damit jetzt eine 50-Milliarden- Dollar-Firma, sagte Unternehmenschef Steve Jobs.

Am heutigen Mittwoch dürfte das Unternehmen mit der lange erwarteten Vorstellung neuer Produkte noch eines draufsetzen: Seit Wochen brodelt bereits die Gerüchteküche. Als sicher gilt, dass Apple-Chef Steve Jobs erstmals einen eigenen Tablet-PC vorstellen wird – einen schlanken Rechner ohne Tastatur, dafür mit berührungsempfindlichem Bildschirm. Erwartet wird eine Mischung aus tragbarem Computer und elektronischem Buch, die sowohl die Computer- als auch die Medienindustrie durcheinanderwirbeln könnte.

Doch was genau kommen wird, darüber schweigt Apple. Tim Cook, bei Apple der zweite Mann hinter Steve Jobs, gab sich nach der Vorlage der Unternehmenszahlen weiter zurückhaltend: „Ich möchte Ihnen nicht den Spaß an der Überraschung nehmen, wenn Sie am Mittwoch unser jüngstes Werk sehen.“

Zuletzt hatte das erste Mobiltelefon von Apple, das iPhone, den Handymarkt kräftig aufgemischt. Von Oktober bis Dezember verdoppelte Apple seine iPhone- Verkäufe bereits auf 8,7 Millionen Stück. Besonders gut kam das Designhandy unter anderem in Deutschland an. In China, einem der größten potenziellen Wachstumsmärkte der Mobilfunkindustrie, hat Apple seit der dortigen Einführung des iPhone im Oktober mehr als 200 000 Geräte verkauft. Ein langsamer Marktstart dort komme dem Unternehmen aber auch entgegen, da Apple eine langfristige Strategie verfolge und dort viel Potenzial erwarte, sagte Apple-Manager Cook.

Die Verkaufszahlen könnten auch aus einem anderen Grund kräftig steigen. Spekuliert wird, dass Apple sein iPhone schon bald über alle großen US-Netzbetreiber anbieten könnte. Bislang darf nur AT & T das Handy in den USA anbieten. Würde das Monopol fallen, hätte Apple von jetzt auf gleich Millionen potenzieller Neukunden. Neben den USA gibt es nur noch in Deutschland einen exklusiven Vertrieb über T-Mobile.

Neue Modelle haben auch die Nachfrage nach den iMac-Rechnern im Weihnachtsgeschäft angeheizt, sagte Unternehmenschef Jobs. Die Mac-Rechner verkauften sich insgesamt 3,36 Millionen Mal, ein Anstieg von einem Drittel gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Beides sind neue Rekordzahlen. Einzig der Musikspieler iPod schwächelte abermals; hier ging der Absatz um acht Prozent auf 21 Millionen Stück zurück. Viele Kunden verzichten wegen des iPhones auf einen extra Musikspieler.

Wie Apple betonte, sei das gute Abschneiden aber auch dadurch gestützt worden, dass Apple die Bilanzierungsregeln umgestellt hat. So würden die Umsätze mit den iPhones nun erstmals sofort berücksichtigt. Zuvor waren sie erst nach einem Zeitraum von rund 24 Monaten zu Buche geschlagen. Für das laufende zweite Geschäftsquartal gab Apple einen vorsichtigen Ausblick: Der Umsatz soll bei 11,0 bis 11,4 Milliarden Dollar herauskommen. Man erwarte einen typischen saisonalen Rückgang. (vis/dpa)

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