zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Wahlergebnis interessiert die Börse nichtHändler erwarten Konjunkturdaten

Charttechniker fürchten Kurssturz

Düsseldorf/Berlin (qdt/HB/os). Der Ausgang der Bundestagswahl wird den Deutschen Aktienindex (Dax) Experten zufolge kommende Woche nicht besonders bewegen. Größeren Einfluss auf die Kurse könnten neue Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA haben. „Eine Eintrübung der Aussichten wird zu weiteren Verlusten führen“, sagte ein Marktkenner. Vergangene Woche hat der Dax seine Talfahrt fortgesetzt und zeitweise zwölf Prozent verloren. Am Freitag schloss er auf 3065 Punkten.

Die DZ Bank glaubt, fehlende positive Impulse sorgen auch in dieser Woche für schwächere Notierungen. Kurzfristig seien weitere Kursrückgänge aufgrund der anstehenden „Gewinnwarnsaison“ und der unsicheren weltpolitischen Lage möglich. Auf dem derzeitigen Kursniveau raten Analysten zum Kauf von Allianz, BASF, Daimler-Chrysler, Eon, Lufthansa, Thyssen-Krupp und Tui.

Vermutungen, der Wahlausgang würde die Börsen beeinflussen, halten Charttechniker für Spekulation. Charttechniker sind Banken-Experten, die ihre Erkenntnisse aus den Kursverläufen sowie aus Markt-Indikatoren gewinnen. Ihrer Ansicht nach bilden die Börsen derzeit ein markantes Tief aus, dessen Endpunkt noch nicht erreicht ist. Auf dem Weg dorthin ist aber eine technische Korrektur fällig. Wahrscheinlich ist, dass am heutigen Montag die Zwischenerholung fortgesetzt wird und der Dax bis auf 3200 Punkte steigt, bevor er sein Jahrestief von 2750 anpeilt. Ohne Erholung könnte der Dax das Tief schon Anfang Oktober erreichen. Anschließend könnte es eine Rallye geben, bei der der Dax 1000 Punkte oder mehr gewinnt.

Am Mittwoch werden die Anleger auf den Ifo-Geschäftsklimaindex für September schauen. Ein vierter Rückgang in Folge würde den Rückfall in eine Rezession immer wahrscheinlicher machen und könnte die schwankungsanfälligen Aktien von Technologiewerten treffen. Auch Banken und Versicherer könnten unter Druck stehen. Wichtige Konjunkturzahlen aus den USA sind die Frühindikatoren sowie die Indizes des Verbrauchervertrauens. Die Stimmung der Händler beeinflussen werden zudem Geschäftszahlen großer Unternehmen. So legt der M-Dax-Konzern Gerry Weber kommenden Freitag Neunmonats-Zahlen vor. In den USA legen der Minicomputer-Hersteller Palm sowie die Investmentbanken Lehman Brothers und Goldman Sachs Ergebnisse vor.

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false