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Wirtschaft: Warnow Werft muß zittern

BRÜSSEL/ROSTOCK .Der Kvaerner Warnow Werft in Warnemünde drohen wegen wiederholter Überschreitung der Produktionsobergrenze hohe Rückzahlungen staatlicher Beihilfen.

BRÜSSEL/ROSTOCK .Der Kvaerner Warnow Werft in Warnemünde drohen wegen wiederholter Überschreitung der Produktionsobergrenze hohe Rückzahlungen staatlicher Beihilfen.Der Sprecher von EU- Wettbewerbskommissar Karel Van Miert bestätigte am Montag einen Bericht des Norddeutschen Rundfunks (NDR), daß die erlaubte Baukapazität von jährlich 85 000 gewichteten Tonnen (cgt) seit zwei Jahren erheblich überschritten worden sei."Die Werft hat uns seit 1997 angelogen", sagte der Sprecher.Die Kvaerner Warnow Werft wies die Anschuldigungen zurück.Das Unternehmen habe die Kommission nie belogen oder betrogen.

Nach Informationen der EU-Kommission wurden bei der Kvaerner-Werft 1997 knapp über 93 000 gewichtete Tonnen erreicht.Im vergangenen Jahr seien es sogar mehr als 122 000 Tonnen gewesen, hieß es.Ursprünglich sei die Kommission von 107 000 Tonnen ausgegangen.Da die Kapazitätsüberschreitungen weit höher seien als angenommen, werde auch der Betrag für die Rückzahlungen höher sein als erwartet.Konkrete Zahlen nannte der Sprecher jedoch nicht.Mit einer Entscheidung sei voraussichtlich im Mai oder Juni zu rechnen.

Die Warnemünder Werft steht ohnehin vor großen Problemen, nachdem der norwegische Mutterkonzern vor zwei Wochen angekündigt hatte, sich von seiner kompletten Schiffbausparte zu trennen.Für seine Sanierung hatte das Unternehmen rund 1,2 Mrd.DM an öffentlichen Mitteln erhalten.Die Gewährung der Beihilfe war an die Einhaltung der Tonnageobergrenzen gebunden.Van Mierts Sprecher betonte, daß es sich um "absolute Höchstgrenzen" handele.Die EU-Kommission hatte Ende November 1998 ein Verfahren gegen die Werft eingeleitet.

Der Kvaerner-Sprecher sagte in Rostock, EU und Werft hätten verschiedene Zahlen über die Schiffbauleistung pro Jahr, da man sich auf unterschiedliche Berechnungsgrundlagen stütze.Der Bau so großer Objekte passe selten exakt in ein Kalenderjahr, da könne es Meinungsverschiedenheiten geben.Falsch sei auch die Darstellung, daß es keine Maßnahmen zur Regulierung der Produktion gegeben habe."Die Werft hat die Ablieferungszeiten der jetzt entstehenden Schiffe zeitlich so weit wie möglich hinausgeschoben", sagte der Sprecher.Überdies habe man immer versucht, eine flexiblere Handhabung der Kapazitätsgrenzen zu erreichen.

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