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Warnstreiks: Busse und Bahnen stehen still

Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes weiten ihre Warnstreiks weiter aus. Bundesweit stehen Teile des Nahverkehrs still. Ent- und Versorgungsbetriebe bleiben vielerorts geschlossen. Verdi fordert acht Prozent mehr Lohn.

Im bundesweiten Tarifstreit des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen sind für heute Warnstreiks von zehntausenden Beschäftigten angekündigt. Damit soll vor der nächsten Verhandlungsrunde am Montag in Potsdam Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt werden, ein neues Angebot vorzulegen. Schwerpunkte sind Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Nahverkehr, bei Ent- und Versorgungsbetrieben sowie bei Kindertagesstätten.

Straßenbahnen stehen still

In Rostock traten die ersten Fahrer der Straßenbahn AG in den Ausstand. Bei den Stadtwerken soll ab 7 Uhr gestreikt werden. In Kiel begannen Busfahrer bereits mit Warnstreiks. In Nordrhein-Westfalen wollen die Streikenden in zahlreichen Städten Busse und Bahnen zumindest für einige Stunden lahmlegen, in Baden-Württemberg und Hannover sowie einigen anderen niedersächsischen Kommunen sogar ganztägig. Der öffentliche Nahverkehr wird auch in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Hamburg betroffen sein. In der Hansestadt sind auch die Stadtwerke,die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung sowie die Bauhöfe betroffen.

In Stuttgart sollen überdies alle Kindertagesstätten geschlossen bleiben. In Nordrhein-Westfalen können Eltern minderjähriger Schüler wegen des Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr am Freitag selbst entscheiden, ob ihre Kinder zur Schule gehen.

Mindestens 200 Euro mehr pro Monat

Der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, will in Stuttgart zu den Streikenden sprechen. Verdi und die dbb Tarifunion fordern für die etwa 1,3 Millionen Tarifangestellten acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro im Monat. Sie drohen bereits mit einem Arbeitskampf. Bund und Kommunen bieten bislang fünf Prozent - allerdings in drei Schritten und verteilt auf zwei Jahre. Zudem soll die Wochenarbeitszeit wieder verlängert werden.

Bsirske forderte im "Mannheimer Morgen" erneut ein verbessertes Angebot der Gegenseite und drohte: "Wenn die Arbeitgeber ihre Blockadehaltung nicht schleunigst überdenken, wird dieser Tarifkonflikt eskalieren." Dem Arbeitgeber-Argument, höhere Löhne zögen Privatisierungen - etwa von Kliniken - nach sich, hielt er in der "Rhein-Neckar-Zeitung" entgegen: "Bei den Privatisierungen setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass es danach meistens schlechter und teurer wird. Daher sind solche Drohungen stumpf und beeindrucken weder mich noch die Beschäftigten in den Krankenhäusern." (tbe/dpa)

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