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Wirtschaft: Waschmittel: Hersteller unter Verdacht Fast alle erhöhten

gleichzeitig die Preise

Berlin - Mehrere große Waschmittelhersteller haben nach Recherchen der Verbraucherzentrale (VZ) Hamburg in den vergangenen Monaten verdeckt ihre Preise erhöht. Die Preiserhöhungen hätten ungefähr zeitgleich stattgefunden, sagte Armin Valet von der VZ Hamburg dem Tagesspiegel. Die Verbraucherzentrale hat den Fall daher an das Bundeskartellamt weitergeleitet.

Die Verbraucherschützer waren durch Beschwerden von Kunden aufmerksam geworden. Diese hatten sich darüber geärgert, dass die Hersteller die Füllmenge reduziert, die Preise aber gleich gelassen hatten. VZ-Mitarbeiter besuchten im Oktober daraufhin verschiedene Verbrauchermärkte und stellten fest, dass versteckte Preiserhöhungen bei 24 Waschmittelsorten stattgefunden haben. Was den Verbraucherschützern besonders auffiel: Bei 18 Sorten fiel die Füllmengenreduzierung exakt gleich aus.

Bei Produkten von Procter & Gamble (Ariel, Meister Proper, Dash), Henkel (Persil, Spee, Weißer Riese), Dalli Werke (dalli) und Fit (Sunil) reicht eine Packung jetzt nicht mehr für 45, sondern nur noch für 40 Waschladungen. Teilweise hätten unter der neuen Ware noch die alten Preisschilder gehangen, berichtet Valet. Das zeige, dass die Umstellungen erst kürzlich erfolgt seien. „In dieser massiven Form haben wir das noch nicht gehabt“, sagte Valet, der seit Jahren versteckten Preiserhöhungen auf der Spur ist.

Procter & Gamble wies die Vorwürfe zurück. „Die Festsetzung des Endverbraucherpreises erfolgt völlig selbstständig durch unsere Handelskunden“, sagte Sprecherin Petra Popall. Henkel wollte sich auf Anfrage nicht äußern.

Die Waschmittelbranche ist jedoch kein unbeschriebenes Blatt. Im April dieses Jahres verhängte die EU-Kommission eine Strafe von insgesamt 315 Millionen Euro gegen Procter & Gamble und Unilever (Coral) wegen illegaler Preisabsprachen, Henkel kam straffrei davon, weil der Konzern die Wettbewerbshüter informiert hatte. Einen Monat zuvor war bereits das Bundeskartellamt gegen Unilever und Henkel eingeschritten, weil diese unzulässigerweise Informationen ausgetauscht haben sollen. Heike Jahberg

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