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Wirtschaft: Wasser, marsch

Trinkrucksäcke – die neue Mode gegen den Durst beim Wandern

Amerikaner verzichten angeblich selbst beim Spaziergang durch den New Yorker Central Park ungern auf ihren Rückenbeutel mit dem langen Gummischlauch zum Mund. Trinkrucksäcke heißen diese ästhetisch etwas gewöhnungsbedürftigen Accessoires, die auch europäische Wanderer gerade für sich entdecken. „Die Nachfrage steigt ganz sprunghaft an“, sagt Bernd Kullmann, Vertriebschef des größten deutschen Rucksackherstellers Deuter aus Gersthofen bei Augsburg. Die Trinkrucksäcke gibt es in zwei Versionen: entweder als Komplettpaket mit integriertem Trinksystem oder nachträglich eingebaut in einen ganz normalen Sportrucksack. „Viele Sportrucksäcke sind inzwischen so ausgestattet, dass man sie ohne Probleme nachrüsten kann“, sagt Kullmann. Die Trinksystem allein kostet ab circa 30 Euro. Das System ist simpel: Aus einer Kunststoffblase im Rucksack führt ein langer Gummischlauch direkt in den Mund. „Und dann muss man einfach saugen“, sagt Kullmann. Der Einstiegspreis für einen Trinkrucksack liegt bei rund 50 Euro, größter Anbieter ist die amerikanische Firma Camelbak.

Bei den normalen Tagesrucksäcken drängen immer leichtere Materialien auf den Markt, die das Gewicht reduzieren. So wiegt der neue „Air Comfort light“ von Deuter (17 Liter, rund 65 Euro) je nach Größe nur 890 Gramm, vergleichbare Rucksäcke aus festerem Gewebe bringen im Schnitt rund 1200 Gramm auf die Waage.

Schwerer, aber dafür auch robuster als die Leichtrucksäcke sind die Produkte des irischen Herstellers Bach aus CorduraNylon (rund 90 Euro). „Die halten für die nächsten zehn bis 15 Jahre“, sagt Rainer Wahls von dem Berliner Ausrüster Camp 4. Das dicht gewebte Material ist extrem reiß- und abriebfest, der Deckelverschluss so gebaut, dass er den Rucksack auch halbgefüllt gut verschließt. Von indianischen Kindertragen abgeschaut sind die Modelle der US-Firma Osprey (um 110 Euro), die in verschiedenen Konfektionsgrößen angeboten werden. „Die liegen richtig gut am Körper“, sagt Wahls. Die teuersten Tagesrucksäcke (um 170 Euro) verkauft die kanadische Marke Arc’teryx. „Die haben eine neue Liga eröffnet“, sagt Wahls – „das Beste an Material und in der Verarbeitung.“ Die Reißverschlüsse sind sogar wasserdicht. Damit bleibt der Rucksack auch bei lange Regentouren trocken. pet

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