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Wirtschaft: Weltweit gültige Regeln für den Handel im Internet

BERLIN (dw).Kann man den Internet-Handel kontrollieren, ohne ihn gleichzeitig einzuschränken?

BERLIN (dw).Kann man den Internet-Handel kontrollieren, ohne ihn gleichzeitig einzuschränken? Muß Electronic Commerce besteuert werden? Wie kann man Online-Geschäfte und Geldüberweisungen sicher machen? Diese und ähnliche Fragen stehen im Mittelpunkt der 9.Internationalen Weltkongresses der Informationstechnik, der noch bis Donnerstag in Berlin stattfindet.Rund 30 Regierungsvertreter und 400 Firmenchefs beraten unter Ausschluß der Öffentlichkeit seit Dienstagabend im Hotel Adlon über internationale Standards für den Internet-Handel.Zum Höhepunkt der IT-Konferenz treffen sich am Donnerstag die Generalsekretäre der Welthandelsorganisation WTO und der OECD, Renato Ruggiero und Donald Johnston, um sich mit EU-Kommissar Martin Bangemann über "globale Rahmenbedingungen für Electronic Commerce" zu verständigen.

Der Weltkongreß der Informationstechnik findet in diesem Jahr auf Einladung des Fachverbandes Informationstechnik im VDMA und ZVEI und unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Roman Herzog statt.Zum Auftakt des Kongresses rief der Vorsitzende des Fachverbandes Informationstechnik, Jörg Menno Harms, dazu auf, regulatorische Handelshemmnisse im Internet abzubauen und die Rahmenbedingungen weltweit zu vereinheitlichen: "Zur Zeit bauen wir alte physikalische Grenzen ab und neue elektronische auf.Die Politik muß sich schnellstmöglich auf weltweit gültige Regeln für den elektronischen Marktplatz verständigen." Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt kündigte eine "Aufklärungskampagne zu Sicherheitsfragen der Informationsgesellschaft" an.Ziel sei es, die Anwender in verständlicher Form über die Risiken bei der Nutzung der Informationsnetze zu beraten.

Erst im Juli vergangenen Jahres hatte Deutschland als Gastgeber der Bonner Konferenz "Global Information Networks" den internationalen Dialog in Gang gebracht.Der Berliner Kongreß steht in einer ganzen Reihe ähnlicher Treffen.So treffen sich Anfang Oktober die Wirtschaftsminister der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), in Ottawa.Wenig später folgen Treffen des Asian Pacific Ecomomic Council (APEC) sowie der International Telecommunications Union (ITU).Der Konferenz-Marathon soll Anfang 1999 seinen vorläufigen Abschluß finden, wenn EU-Kommissar Martin Bangemann das Konzept einer "Global Charter" vorstellt.

Der Markt für Electronic Commerce wächst zur Zeit um etwa 60 Prozent pro Jahr.Bis zum Jahre 2000 wird das Marktvolumen auf über 350 Mrd.DM geschätzt, wovon etwa 13 Mrd.DM auf Deutschland entfallen.Vor allem aufgrund des ungesicherten Zahlungsverkehrs melden einzelne Branchen jedoch noch enttäuschende Umsätze via Internet.Auf dem Kongreß Travel & Tourism Technology in Frankfurt (Main) wies der Elektronik-Experte Andre Derksen am Dienstag darauf hin, daß der deutsche Internet-Reisemarkt hinter den Erwartungen zurückbleibe.Noch vor vier Jahren sei prognostiziert worden, im Jahr 2000 würden 15 Prozent des deutschen Reisebüroumsatzes über das Internet gemacht.Nun sei abzusehen, daß nicht einmal ein Drittel davon zu realisieren sei.Im laufenden Jahr liege der Anteil des gesamten online erzielten Umsatzes noch unter einem Prozent.

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