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Ein Containerschiff liegt im Hafen in der ostchinesischen Provinz Shandong.

© picture alliance/AP/CHINATOPIX

„Weltwirtschaft wächst, aber wenig dynamisch“: Bundesregierung sieht Gefahr globaler Rezession weitgehend gebannt

Die Bundesregierung hält die Weltwirtschaft trotz multipler Krisen für widerstandsfähig. Die Wachstumsaussichten seien aber „unbefriedigend niedrig“.

Die Gefahr einer globalen Rezession ist deutschen Regierungskreisen zufolge weitgehend gebannt. Dies werde der Weltwirtschaftsausblick des Internationalen Währungsfonds (IWF) zeigen, der noch am Dienstag veröffentlicht werden solle, sagte ein Regierungsvertreter in Berlin zu Journalisten. Die Weltwirtschaft sei widerstandsfähig.

Der Ausblick sei aber trüb. „Die Weltwirtschaft wächst, aber sie wächst wenig dynamisch. An anderen Stellen, wie bei uns, wächst sie gar nicht.“ Nötig seien daher strukturelle Reformen. „Mittelfristig sind die Wachstumsaussichten global ebenfalls unbefriedigend niedrig.“

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Bundesbank-Präsident Joachim Nagel forderten in einem gemeinsamen Gastbeitrag für das „Handelsblatt“, der IWF müsse sich wieder stärker auf seine Kernaufgaben konzentrieren. Teilweise wird ihm vorgeworfen, zu stark Entwicklungspolitik zu betreiben. „Die Finanzierung einer entwicklungspolitischen Agenda ist nicht originäre Aufgabe des IWF und sollte eher Institutionen wie der Weltbank überlassen werden.“ Viele Entwicklungsländer seien zuletzt stärker in den Vordergrund gerückt und hingen nun am Finanztropf des IWF. Ebenfalls warnten Lindner und Nagel den IWF davor, sich zu sehr um die Bekämpfung des Klimawandels zu kümmern.

Die IWF-Frühjahrstagung diese Woche in Washington findet in schwierigen Zeiten statt, zuletzt noch verschärft durch den iranischen Angriff auf Israel. Am Rande der Tagung würden die Finanzminister und Notenbankchefs der G20 gleich zu zwei Treffen mit jeweils nur einem Thema zusammenkommen, sagte der deutsche Regierungsvertreter. Am Mittwochabend werde es um Klimafinanzierung gehen, Donnerstagvormittag dann um die Stärkung internationaler Entwicklungsbanken. „Ein Kommuniqué ist nicht vorgesehen.“

Darin werden in der Regel gemeinsame Vorhaben festgehalten. Beim jüngsten G20-Treffen der führenden Industrie- und Schwellenländer in Brasilien hatten sich die Finanzminister nicht auf eine gemeinsame Abschlusserklärung verständigen können, wegen der unterschiedlichen Bewertung internationaler Konflikte wie des russischen Kriegs gegen die Ukraine. (Reuters)

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